Ertragsbegrenzung

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    QualitätssteigerndeMaßnahmen im Weinberg, um die natürliche Produktivität der Rebe zu begrenzen und die Qualität des Weins zu erhöhen. Zugrunde liegt das Menge-Güte-Gesetz. Es besagt, dass die Qualität eines Weins steigt, je weniger Reben am Rebstock hängen. Dieses Gesetz ist zwar allgemein anerkannt, muss aber gelegentlich relativiert werden. So führt eine Verringerung der Erträge ab einer bestimmten Grenze nicht mehr zu einer entsprechenden Qualitätssteigerung. Zudem hat sich gezeigt, dass auch leicht erhöhte Erträge je nach Bodentyp, Lichtintensität und Vegetationsverlauf zu guten Ergebnissen führen können. Um die Erträge zu drosseln, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten: 1. Das Alter der Reben. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt ihre Leistung kontinuierlich ab, dafür steigt die Qualität der Trauben. 2. Die Bestockungsdichte, d. h. wie viele Rebstöcke pro Hektar gepflanzt werden. Je mehr Rebstöcke, desto größer die Nahrungskonkurrenz untereinander. Die Folge sind weniger Trauben und v. a. kleinere Beeren pro Rebstock. 3. Das Erziehungssystem. Es begrenzt das Wachstum der Rebe. So drosselt die Ein-Bogen-Erziehung den Fruchtansatz stärker als die Zwei-Bogen-Erziehung, und eine Drahtrahmenerziehung ermöglicht dem Rebstock ein weniger üppiges Wachstum als die Pergola-Erziehung. 4. Der Winterschnitt. Dabei wird der größte Teil des alten Holzes entfernt. Je weniger Fruchtruten (eine oder zwei) mit umso weniger Augen stehen gelassen werden, desto geringer ist der Fruchtansatz im Frühjahr. 5. Der Sommerschnitt. Bei der Ausdünnung der Rebstöcke im Sommer wird ein Teil der noch grünen Trauben entfernt. 6. Der Boden. Auf trockenen, steinigen Böden produzieren Reben weniger Erträge als auf feuchten, stickstoffreichen Böden. 7. Das Klima. Ein kühles, feuchtes Frühjahr kann dazu führen, dass nicht alle Blüten befruchtet werden, Spätfröste im Mai können die Blüte sogar ganz zerstören.