Dolcetto

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    Italienische Rotweintraube, die nahezu ausschließlich im Piemont angebaut wird und einen violett-roten, kirschfruchtigen Wein ergibt. Dem Namen Dolcetto (italienisch: der Süße) zum Trotz ist der Wein trocken. Da die Sorte keine hohen Ansprüche an die Lage stellt und auch in flachen, respektive sehr hohen Lagen reif wird, war und ist der Dolcetto der klassische Alltagswein der Landbevölkerung. In guten Lagen der Hügelzonen um Alba und Asti werden aus ihm jedoch auch gehobene Qualitäten gewonnen. Es gibt zahlreiche DOC-Herkunftsgebiete im Piemont: Dolcetto d’Alba, Dolcetto di Diano d’Alba, Dolcetto d’Asti, Dolcetto delle Langhe Monregalesi, Dolcetto di Ovada. Ein besonders kräftiger und sehr feiner Wein ist der Dolcetto di Dogliani. Aber auch in anderen Anbaugebieten können ausgezeichnete Weine gewonnen werden. Die Dolcetto-Traube ist ein uraltes piemontesisches Gewächs, das bereits am Ende des 17. Jahrhunderts urkundlich erwähnt wird. Sie reift früh und war einst auch als Tafeltraube beliebt. Die Piemontesen reklamieren sie als einheimische Sorte. Der französische Rebenforscher Pierre Galet vermutet dagegen eine Verwandtschaft mit der savoyischen Douce Noire (die auch Charbonneau genannt wird). Da Savoyen und Piemont geographisch nicht weit voneinander entfernt liegen und Piemont einst zum Königshaus Savoyen gehörte, ließe sich diese Hypothese auch historisch untermauern. Im benachbarten Ligurien ist eine Spielart der Dolcetto-Traube unter dem Namen Ormeasca anzutreffen.

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