Côtes du Jura

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    Appellation im französischen Jura-Gebiet, die die gesamte Anbauzone für Qualitätsweine umfasst. Die Weine dürfen reinsortig oder als Cuvées auf die Flasche kommen. Auf ungefähr 600 ha Rebfläche werden hauptsächlich Weißweine (80 Prozent) erzeugt. Die trockenen Weine werden aus Chardonnay und/oder der heimischen Rebsorte Savagnin gekeltert. Eine Spezialität der Gegend, der Vin Jaune, ist ein reinsortig gekelterter Savagnin, der sechs Jahre in alten Burgunderfässern unter einer Schicht aus Florhefe reift: Er ist ein altmodischer, aber bemerkenswert individueller Wein mit langer Lebenserwartung. Eine zweite Spezialität, der Vin de Paille (Strohwein), entsteht aus spät gelesenen und bis ins neue Jahr getrockneten Chardonnay-, Savagnin- und Poulsard-Trauben. Danach wird er vergoren und etwa zwei bis drei Jahre in alten Holzfässern ausgebaut. Das Ergebnis ist ein honigduftiger, recht alkoholstarker Wein (15 Vol. %), der ebenfalls sehr lange haltbar ist. Die charakteristischen Rotweine und Rosés, die hier Corails genannt werden, bestehen aus den heimischen Rebsorten Poulsard und Trousseau sowie aus der Burgunder-Traube Pinot Noir und fallen, je nach Traubensorte oder Cuvée, sehr unterschiedlich aus. Die kraftvollen Schaumweine (Crémant du Jura), die es weiß und rosé gibt, sind Cuvées aus allen zugelassenen Sorten. Baud, Bernard Frères, Butin, Byards, Chalandard, Courbet sind die bekanntesten Erzeuger.

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    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.