Das historische Chianti liegt in der Toskana zwischen Florenz und Siena und umfasst etwa 8500 ha Weinberge. Sie liegen ausschließlich in Hügelzonen zwischen 250 und 700 Meter Höhe. Entsprechend unterschiedlich sind die Böden. Sie bestehen teils aus hartem Kalkmergel, Galestro genannt, in höheren Lagen aus verwittertem Sandstein (Alberese). Die Niederschläge liegen zwischen 800 und 1000 Millimeter. Der gleichnamige Wein besitzt ein intensives, nach Veilchen, Kirschen, Preiselbeeren und wilder Macchia duftendes Bouquet, weist ein kräftiges, bisweilen hartes Tannin und eine spürbare Säure auf. Allerdings hat jede der insgesamt 10 Chianti-Classico-Gemeinden ihr eigenes Terroir, sodass die Weine sich mehr oder minder deutlich voneinander unterscheiden. Generell findet man zwei Weintypen: den jungen, fruchtigen Wein, Annata genannt, und die gereifte Riserva, die mind. 24 Monate im Keller reifen und 3 Monate Verfeinerung auf der Flasche nachweisen muss, bevor sie freigegeben werden darf. In der Praxis ist die Grenze zwischen diesen beiden Typen allerdings fließend geworden. Immer mehr Annata-Weine haben den Charakter einer Riserva, während andererseits viele Weingüter auf das Prädikat Riserva verzichten und ihre besten Weine unter Lagennamen auf den Markt bringen. Seit 1996 hat das Chianti Classico ein eigenes, vom Chianti unterschiedliches und strengeres DOCG-Statut. Die maximalen Hektarerträge betragen 75 Doppelzentner/ha (bei max. 3 Kilogramm Trauben pro Stock), der Mindestalkoholgehalt liegt bei 12 Vol. % (12,5 Vol. % für die Riserva). Weiße Sorten dürfen nur max. 6 Prozent in der Cuvée ausmachen, alternative Sorten dagegen bis zu 15 Prozent. Viele Spitzenweine aus großen Jahren sind jedoch reinsortig aus Sangiovese-Trauben gekeltert. Das Alterungsvermögen solcher Weine liegt bei durchschnittlich 15 Jahren.
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