Bedeutendste Weißweinsorte der Schweiz, die ein Drittel der Rebfläche des Landes einnimmt. Sie wird v.a. im Kanton Waadt, aber auch im Kanton Genf und im Wallis angebaut (wo der daraus bereitete Wein Fendant heißt). Je nach Boden ergibt sie leichte oder körperreiche, würzige oder neutral-fruchtige Weine. Die wohl gehaltvollsten, reichsten Qualitäten bringt sie in den Dörfern Villette, Epesses, Dézaley und Saint-Saphorin am Genfer See hervor. Aber auch im Chablais werden aus ihr teilweise respektable Weine erzeugt. Da die Chasselas-Rebe sehr wüchsig ist und zu großen Erträgen neigt, gibt es allerdings auch viele belanglose Weine aus dieser Sorte. Im Fendant ist die Chasselas reinsortig enthalten, bei anderen Weinen kann sie mit Pinot Blanc oder anderen Sorten verschnitten werden, was aber de facto selten passiert. Über die Herkunft der Chasselas-Traube kursieren mehrere Versionen. Eine geht davon aus, dass die Sorte aus Ägypten stammt und dort bereits in der Antike kultiviert wurde. Eine andere geht davon aus, dass sie aus dem Burgund kommt und nach dem im Mâconnais befindlichen Städtchen Chasselas benannt wurde. Beide Versionen sind wenig wahrscheinlich. Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt in Wädenswil haben die Chasselas bereits im 16. Jahrhundert im Wallis nachgewiesen und vermuten, dass sie eine autochthone schweizerische Rebsorte ist. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist die Sorte auch in Deutschland existent und dort unter dem Namen Gutedel bekannt.
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