Bestockungsdichte

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    Auch Pflanzdichte genannt. Sie ist ein wichtiger Qualitätsfaktor bei der Neuanlage von Weinbergen. Die Erhöhung der Bestockungsdichte hat das Ziel, die Konkurrenz der Reben untereinander zu verstärken. Damit soll erreicht werden, dass der Rebstock aufgrund knapper Nährstoffe nur wenige Trauben bildet. Dadurch können bei gleichen klimatischen Bedingungen höhere Mostgewichte und eine frühere physiologische Reife erzielt werden als in Weinbergen mit niedriger Bestockungsdichte. Im 19. Jahrhundert, als die Weinberge noch mit Ochsen oder Pferden bearbeitet wurden, waren 10 000 Rebstöcke pro Hektar die Regel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Weinberge dagegen im Weitstand bepflanzt (1500 bis 2500 Reben pro Hektar), um mehr Platz für die maschinelle Bearbeitung zu haben. Entsprechend höher war der Ertrag des einzelnen Rebstocks. Erst in den 1980er Jahren setzte sich bei qualitätsbewussten Winzern die Erkenntnis durch, dass nicht der Ertrag pro Hektar, sondern der Ertrag pro Stock die Qualität des Weins bestimmt. Heute werden viele neue Weinberge deshalb wieder im Dichtstand angelegt, etwa mit einer Zeilenbreite von 1,20 oder 1,80 Meter und einem Stockabstand von 0,8 bis 1 Meter. Allerdings lassen sich nicht auf allen Böden hohe Bestockungsdichten realisieren. Bei extrem mageren Böden in sehr niederschlagsarmen Regionen kann bei hoher Bestockungsdichte die Konkurrenz in Stress ausarten und der Qualität mehr schaden als nützen.