ital. Puglia. Süditalienische Region, in der über 100 000 ha mit Reben bestockt sind. Apulien ist mit Sizilien zusammen der größte Massenweinproduzent Italiens. Trotz seiner 25 Ursprungsbezeichnungen sind nur 4 Prozent der Produktion DOC-Weine. Die Reben stehen in flachen Küstenregionen oder im flachen Hochland im Landesinneren. Hügelzonen gibt es praktisch keine. Das Klima ist mediterran geprägt mit milden Wintern und heißen, trockenen Sommern. In den meisten Rebanlagen ist eine Bewässerung daher unerlässlich. Die am weitesten verbreiteten roten Sorten sind Negroamaro und Malvasia Nera. Insbesondere im Süden (in den Provinzen Brindisi, Taranto und Lecce) werden fast alle Rotweine aus ihnen gewonnen. Bekannte Namen sind Salice Salentino, Copertino, Galatina, Leverano und Squinzano. Traditionell werden schwere, feurige Rotweine aus ihnen erzeugt. Doch ist eine deutliche Tendenz zu spüren, die Frucht stärker herauszuarbeiten und den Körperreichtum besser in Eleganz zu übersetzen. Im nördlichen Teil Apuliens trifft man dagegen auf die hochwertige Sorte Uva di Troia, die häufig noch (oder wieder) im Alberello-System gezogen wird (Erziehung der Rebe). Sie wird häufig mit Montepulciano und Bombino Nero verschnitten, beispielsweise in den Weinen von Castel del Monte, des innovativsten aller apulischen Herkunftsgebiete. Auch Aglianico ist in den letzten Jahren verstärkt angebaut worden. Ihre Weine sind weicher und weniger konzentriert als in Kampanien und in der Basilikata. Teilweise wird auch Sangiovese angebaut, die jedoch nur als Verschnittpartner (Verschneiden) Verwendung findet. Dass Apulien wieder ins Visier von Weininvestoren gekommen ist, verdankt es der Primitivo-Rebe. Aus deren Trauben wurde jahrelang nur ein süßer Likörwein gekeltert, der Primitivo di Manduria. Die Folge war, dass die Sorte in Vergessenheit geriet. Mit dem Aufstieg des Zinfandel in Kalifornien, mit dem die Primitivo verwandt ist, wurden plötzlich trockene Rotweine aus ihr gekeltert, die auf dem Markt großen Erfolg hatten. Traditionell wird diese Sorte in Manduria und Gioia di Colle angebaut. Inzwischen findet man Primitivo-Kulturen im gesamten Salentino. Die Weine kommen als IGT Salento oder IGT Tarantino in den Handel. Bei den Weißweinen dreht sich alles um die Sorten Malvasia Bianca, Trebbiano Toscano und Bombino Bianco. Sie bilden die Basis für die meisten Weißweine Apuliens. Dazu kommen eventuell Falanghina, Fiano, Greco und Pampanuta. Der weiße Locorotondo wird dagegen aus Verdeca und der Massensorte Bianco d’Alessano gewonnen, der San Severo aus Bombino Bianco und Trebbiano Toscano. Die meisten Weißweine sind frisch, aber mager, neutral im Geschmack und ohne große Ausstrahlung. Allerdings haben in den letzten zwei Jahrzehnten Chardonnay und Pinot Bianco sowie Sauvignon Blanc in Apulien Fuß gefasst. Sie geben den Weinen mehr Schmelz und Aroma. Zunehmend werden sie auch reinsortig gekeltert. Die sirupartigen, meist gespriteten Dessertweine (Aufspriten), für die Apulien in der Vergangenheit bekannt war (Moscato di Trani, Aleatico di Puglia), haben nicht einmal mehr in der Region selbst große Bedeutung.
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