Aglianico

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    Hochwertige und gleichzeitig häufigste Rebsorte in den süditalienischen Regionen Kampanien und Basilikata, aus der so prominente Rotweine wie der Taurasi und der Aglianico del Vulture gewonnen werden. In geringen Mengen wird die Sorte auch in Apulien, in Molise sowie auf Sizilien und Sardinien kultiviert. Ihre Trauben sind mittelgroß und sehr kompakt angeordnet. Die Beeren sind klein, mit dicker, dunkelblauer Schale, die sie gegen Botrytis ziemlich unempfindlich macht. Die Aglianico liefert tanninreiche, pfeffrige Weine mit viel Würze. Die Sorte reift spät. Vor Mitte Oktober wird sie selten gelesen. Im nachtkühlen irpinischen Hochland (Hinterland von Neapel) zieht sich die Lese sogar bis Mitte November hin. Die Aglianico ist ältesten Ursprungs. Sie kam in vorchristlicher Zeit aus Griechenland nach Magna Graecia und wurde dort »Hellenico« genannt. Aus diesem Namen wurde dann »Aglianico«. Jüngste DNA- Forschungen an der Universität Mailand haben gezeigt, dass die Aglianico zu einer großen Gruppe von mediterranen Rebsorten gehört, die einen gemeinsamen Ursprung haben, der sich allerdings im Dunkel der Geschichte verliert. Bei der Erbgutanalyse weist die Aglianico Ähnlichkeiten mit der Syrah von der Rhône und der Mondeuse aus Savoyen auf.