Feiner Rotwein aus der süditalienischen Anbauregion Basilikata; er ist rubinrot mit granatroten Reflexen, hat ein Aroma, das an Blau- und Brombeeren, Pflaumenkonfitüre, Teer und Tabak erinnert, sowie Würznoten von Minze und Kamille. Er wächst bei Melfi an den Hängen des 1245 Meter hohen Monte Vulture, eines erloschenen Vulkans, und wird reinsortig aus Aglianico-Trauben gewonnen, die oft im Alberello-System gezogen werden (Erziehung der Rebe). Im Vergleich zum Taurasi, mit dem er im freundschaftlichen Wettbewerb steht, ist er reicher, dichter und süßer, was aber nicht immer mit Boden und Klima zu tun hat, sondern auch eine stilistische Komponente ist: Viele Erzeuger des Aglianico del Vulture, darunter mehrere Quereinsteiger, haben das traditionelle Profil aufgegeben und streben nach der Eleganz der toskanischen Weine. Der größte Teil des Weins wächst in den Gemeinden Barile, Rionero und Ripacandida in ca. 500 Meter Höhe. Die Lese findet dort erst Ende Oktober, nicht selten Anfang November statt. Ein kleiner, wärmerer Teil des Anbaugebiets befindet sich an der Grenze zu Apulien bei Venosa. Der einfache Aglianico del Vulture darf bereits nach einem Jahr, mit der Bezeichnung »Vecchio« nach drei Jahren und als Riserva nach fünf Jahren auf den Markt kommen. Wichtige Erzeuger sind Basilisco, Cantina Riforma Fondaria di Venosa, Cantine del Notaio, Consorzio Viticoltori Associati del Vulture, D’Angelo, Di Palma, Paternoster, Terre degli Svevi.
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