Mengenmäßig sind die Elsässer Winzer mit dem Jahrgang 2011 zufrieden. Mit 1,15 Millionen Hektolitern entspricht er dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Qualitativ fällt das Urteil differenzierter aus. Der Elsässer Weinbauverband CIVA spricht von „sehr zufriedenstellenden“ Ergebnissen (http://www.sopexa.de/de/presse/332). Zwar musste die Lese wegen früher Reife vieler Trauben vorgezogen werden, doch litten Pinot Blanc und Pinot Gris dadurch nicht unter Fäulnis, die sich nach den sommerlichen Niederschlägen, die bis Mitte September andauerten, schnell ausbreitete. Die trockene Nachsaison hat dagegen die späten Trauben dagegen voll ausreifen lassen. Durch die Trockenheit wurde gleichzeitig die Entwicklung der Edelfäule behindert, so dass die Zahl der edelsüßen Sélections de Grains Nobles gering ist.
Die Kommentare der Winzer fallen nicht ganz so positiv aus. „Ein schwieriger Jahrgang“ lautet der Tenor. Das große Problem des Jahrgangs sei der Essigstich, ist zu hören. Er hat sich nach dem Aufplatzen einzelner Beeren nach den Regengüssen schnell über die ganze Traube verbreitet. Schätzungen zufolge weisen ein Viertel der Weine des Jahrgangs 2011 hohe flüchtige Säuren auf. Zudem trat massiv Grauschimmel auf. Sorten mit dünnen Beerenhäuten wie Pinot Noir, Gewürztraminer und Muscat sind hier besonders betroffen. Ausserdem gibt es große Unterschiede zwischen hand- und maschinengelesene Weinbergen.