Ausgereifte und hochwertige Weine müssen über Jahre hinweg korrekt lagern. Der Handel hat solch edle Tropfen nur für einen entsprechend hohen Preis zu bieten. Weinkenner kaufen deshalb gern jüngere Jahrgänge und lagern sie selbst. Hier kommen grundsätzlich zwei Möglichkeiten infrage: der Weinkeller oder ein Weinkühl- beziehungsweise ein Weinklimaschrank. In den folgenden Abschnitten soll es um die Vorteile und Nachteile dieser beiden Lagermethoden gehen.
Der eigene Weinkeller – hohe Anforderungen
Wein gehört laut weit verbreiteter Meinung traditionell in den Keller. Früher gab es schließlich keine andere Lagermöglichkeiten, doch die modernen Keller bieten nicht immer das optimale Klima. Wer also seinen Kellerraum für die Weinlagerung umrüsten will, sollte einige Dinge beachten. Ein guter Wein muss bei konstanter Temperatur und am besten im Liegen gelagert werden. Der Keller sollte also dunkel und kühl und am besten gewölbt sein. Er darf keinen Temperaturschwankungen unterliegen und nicht zu trocken sein. Für die Weinlagerung sind Temperaturen zwischen zehn und zwölf Grad ideal. Die Luftfeuchtigkeit kann ruhig etwa 75 Prozent betragen. Im Grunde gibt es bei der richtigen Weinlagerung diese fünf goldene Regeln zu beachten:
- konstante Temperaturen
- kein Lichteinfall
- keine Vibrationen
- angemessene Luftfeuchtigkeit
- kein Geruch
Neubauten haben solche Kellerräume nur noch selten zu bieten. Sie sind zu gut isoliert, trocken und meist geheizt. Besser eignen sich alte Kellerräume, die tief in der Erde liegen und ohne große Investition umgebaut werden können. Der Keller wird von der umliegenden Erde gekühlt und lässt nicht viel Tageslicht nach innen. Darüber hinaus hat ein guter Weinkeller auch optischen Anforderungen nachzukommen. Dunkle Gewölbe und Wände aus Natursteinen bekleiden das typische Bild in den Köpfen der Weinliebhaber. Es geht aber durchaus puristischer. In jedem Fall sollte der Wein liegend in einem Regal gelagert werden. Es muss also ausreichend Platz für solche Regale vorhanden sein. Ist der Anfang gemacht, werden schnell weitere Weine folgen. Es empfiehlt sich also, den Keller nicht zu klein zu planen. Und wichtig: Der Raum sollte ausschließlich zur Weinlagerung genutzt werden. Eine Kombination aus Lagerraum, Weinkeller und gemütlicher Sitzecke ist nicht ideal.
Die Alternative – der moderne Weinkühlschrank
Der Weinkühlschrank ist förmlich zum modernen Weinkeller geworden. Hier lassen sich die optimalen Möglichkeiten der Weinlagerung mit technischen Hilfsmitteln schaffen. Sie besitzen also eine gelungene Temperierung, sind frei von fremden Gerüchen und lassen kein Licht in den Innenraum. Der große Vorteil: verschiedene Weine bekommen ihre optimal klimatisierte Umgebung. Die meisten Weinkühlschränke sind nämlich mit verschiedenen Temperaturzonen ausgestattet und trennen beispielsweise den Weißwein vom Rotwein. Ebenso lassen sich reifende Weine gut von den allzeit trinkbereiten Flaschen separieren und trotzdem fachgerecht aufbewahren. Wie groß letztlich ein solcher Kühlschrank sein soll und welchen Ansprüchen er gerecht wird, zeigt ein umfassender Vergleich. Hier sind verschiedene Modelle gegenübergestellt hinsichtlich Temperaturzonen, Maße, Energieeffizienzklasse und Geräuschpegel.
Besonders praktisch ist ein wechselbarer Türanschlag, damit die Aufstellung möglichst flexibel erfolgen kann. Außerdem sind die modernen Bedienfelder digital und mit Touchfeld ausgestattet. So lassen sich die Temperaturunterschiede zwischen oberen und unteren Regalen genau einstellen. Herausziehbare Böden erleichtern den Zugriff auf die Flaschen, und eine dezente Innenbeleuchtung setzt die lagernden Flaschen effektvoll in Szene. Da der Weinkühlschrank stets in Betrieb ist, sollte er keinen zu hohen Stromverbrauch haben, eine gute Energieeffizienzklasse und nur einen leisen Geräuschpegel.
Pro und Contra – beide Methoden im Vergleich
Pro | Contra | |
---|---|---|
Weinkeller | • Klassischer Charme • große Lagerfläche • konstante Temperatur • kein Lichteinfall • höhere Luftfeuchtigkeit • kein Stromverbrauch | • Nicht alle Kellerräume geeignet • teuer im Ausbau • teils schwer zu erreichen |
Weinklimaschrank | • Günstigere Anschaffung • mehrere Temperaturzonen • digitales Bedienfeld • kompakte Maße • flexibel Aufstellbar • ausgefallene Designs | • Bietet nur wenig Platz • verbrauchen viel Strom • teils hoher Geräuschpegel |
Fazit – abhängig von persönlichen Wünschen
Der ideale Weinkeller ist immer an bauliche Gegebenheiten gebunden. Es eignen sich keine modernen und beheizten Kellerräume für eine solche Lagerung. Am besten handelt es sich um ein stilvolles Ambiente in einem alten Gewölbekeller. Dieser unterstützt zusätzlich die Luftzirkulation und bietet traditionell alle Vorgaben der optimalen Weinlagerung. Eine günstige und platzsparende Alternative ist der Weinkühlschrank. Er erfüllt mit mehreren Temperaturzonen ebenso die hohen Ansprüche edler Weine und lässt sich flexibel in jedem Haushalt integrieren. Dafür bringen die Modelle laufende Kosten mit sich. Letztlich richtet sich die Frage, ob Weinkeller oder Weinkühlschrank nach den persönlichen Wünschen und den baulichen sowie finanziellen Möglichkeiten. Beide Methoden erzielen bei korrekten Vorgaben optimale Ergebnisse zur Lagerung von Weiß- und Rotweinen.
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