Weingut Simonsig: Pioniere aus Tradition

Die Familie Malan hat Südafrikanische Weingeschichte geschrieben. Und das in mehreren Kapiteln.

Der süd­afri­ka­ni­sche Teil der Geschich­te der Fami­lie Mal­an beginnt im Jahr 1688. Zusam­men mit 200 wei­te­ren Huge­not­ten kommt Jac­ques Mal­an ans Kap. Unter den aus Frank­reich Geflüch­te­ten sind etli­che Win­zer, die Know­how und Pflanz­ma­te­ri­al mit­brin­gen – wich­ti­ge Impul­se für die jun­ge Wein­wirt­schaft am Kap.

Knapp 300 Jah­re spä­ter grün­den die Nach­fah­ren von Mal­an in Stel­len­bosch das Wein­gut Simon­sig, mit spek­ta­ku­lä­rem Blick („Sig“) auf den Simons­berg, der die Anbau­ge­bie­te Stel­len­bosch und Paarl von­ein­an­der trennt.  Das Gut wird süd­afri­ka­ni­sche Wein­ge­schich­te schrei­ben – ange­fan­gen mit der ers­ten Pflan­zung von Chardonnay-Reben in Stellenbosch.

Mal­an erkennt das Poten­zi­al zwei­er typi­scher Süd­afri­ka­ner und nutzt es früh­zei­tig. Sein ers­ter selbst pro­du­zier­ter Wein ist 1968 ein Chen­in blanc, Süd­afri­kas meist­an­ge­bau­te Trau­be. Er nennt ihn nach der Tra­di­ti­on Steen und hebt die Sor­te auf eine neue Qua­li­täts­stu­fe, was de, Wein bis heu­te hohe Bewer­tun­gen ein­bringt.. Zum 50-jährigen Jubi­lä­um wur­de er 2018 in der tra­di­tio­nel­len Schle­gel­fla­sche und mit dem his­to­ri­schen Eti­kett wie­der auf­ge­legt. Dem oft rus­ti­ka­len Pino­ta­ge, einer roten Züch­tung von der Wein­uni­ver­si­tät Stel­len­bosch, bringt er Manie­ren bei ­– durch ver­sier­te Vini­fi­zie­rung sowie durch Ver­mäh­lung mit ande­ren Sorten.

Ein wei­te­res gro­ßes  Kapi­tel wird vor 50 Jah­ren auf­ge­schla­gen: Frans Mal­an stellt 1971 mit dem „Kaap­se Von­kel“ den ers­ten Schaum­wein vom Kap vor, der mit tra­di­tio­nel­ler Fla­schen­gä­rung pro­du­ziert wird. Die Grund­wei­ne für den MCC („Metho­de Cap Clas­si­que“) wer­den aus Char­don­nay und Pinot Noir gekel­tert, zwei klas­si­schen Champagner-Sorten. Den ers­ten Char­don­nay Stel­len­boschs hat­te Frans Mal­an eben­falls gepflanzt. Der Kaap­se Von­kel wird zur Initi­al­zün­dung für eine Wein­ka­te­go­rie, mit der die Süd­afri­ka­ni­sche Wein­wirt­schaft dau­er­haft auf sich auf­merk­sam zu machen ver­steht und sich welt­weit Aner­ken­nung ver­schafft. Schaum­wei­ne machen bei Simon­sig heu­te rund 25 Pro­zent der Pro­duk­ti­on aus.

 

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Damit ist der Pio­nier­sta­tus des Gutes bei­lei­be noch nicht erschöpft. Es gehört zu den Initia­to­ren und Grün­dern der 1971 eröff­ne­ten Stellenbosch-Wineroute, der Basis des attrak­ti­ven Wein-Tourismus in der Regi­on. Mit­in­ha­ber Johan Mal­an gehört zu den höchst deko­rier­ten und aner­kann­tes­ten Öno­lo­gen am Kap. Das zeigt auch  sei­ne Mit­glied­schaft im exklu­si­ven Kreis der Cape Wine­ma­kers Guild. Die von ihm kre­ierte „Fami­ly Sel­ec­tion“ stellt die Spit­ze des Sor­ti­ments dar und gehö­ren zu den meist­prä­mier­ten Wei­ne vom Kap.

Aktu­ell liegt bei Simon­sig star­ker Fokus auf einer öko­no­misch wie öko­lo­gisch fai­ren Pro­duk­ti­on sowie der Bio­di­ver­si­tät. Fran­cois Mal­an küm­mert sich als Prä­si­dent der Fir­ma auch um die sozia­len Belan­ge der Mit­ar­bei­ter im Wein­gut. Er rich­te­te einen Kin­der­hort und ein Jugend­haus ein, in dem Kin­der im Vor­schul­al­ter tags­über ver­sorgt und Kin­der im Schul­al­ter nach­mit­tags bei den Haus­auf­ga­ben unter­stützt und betreut wer­den. Mal­an för­dert dazu die Anna Foun­da­ti­on, die sich für benach­tei­lig­te Kin­der und Jugend­li­che enga­giert. Gera­de gesell­schaft­li­che und öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung ist ein wich­ti­ges Zukunfts­the­ma  des Süd­afri­ka­ni­schen Weinbaus.

Die Wei­chen für die wei­te­re Geschich­te des gutes sind bereits gestellt, die drit­te Gene­ra­ti­on ist nach Stu­di­um und Auslands-Praktika in füh­ren­den Posi­tio­nen aktiv: Christel­le im Con­trol­ling, Francois-Jacques im Ver­trieb und Micha­el in der Produktion.

Weingut Simonsig: Ausgewählte Weine

2020 Chen­in blanc
Tro­pi­sche Frucht, frisch und tro­cken, dabei weich im Geschmack. Zu Sala­ten mit Zie­gen­kä­se oder Fisch, leich­ter Pas­ta und Gemü­se­ge­rich­ten. Um 8 Euro.

Bezug: www.wine-in-black.de

2018 Pino­ta­ge
Viel Frucht (Brom­bee­ren, Him­bee­ren, Pflau­men), wür­zig und saf­tig am Gau­men; ein Maul voll Wein für klei­nes Geld und ein siche­rer Tipp für die BBQ-Party. Um 9 Euro.

Bezug: www.vinello.de

2017 Pino­ta­ge Redhill
Ter­ro­ir­wein vom eisen­hal­ti­gen Boden am Fuß des Simons­bergs. Zu den typi­schen Frucht­no­ten kom­men Aro­men von Blü­ten, Kräu­tern, Euka­lyp­tus und edlem Holz. Viel Kraft, viel polier­tes Tan­nin und anhal­ten­der Geschmack. Kann noch Jah­re rei­fen und dann zu einem fest­li­chen Bra­ten geöff­net wer­den. Um 20 Euro.

Bezug: www.lakaaf.de

2016 Frans Mal­an Cape Blend
Wein­guts­grün­der Frans Mal­an war 1991 der ers­te, der den süd­afri­ka­ni­schen Pino­ta­ge mit Sor­ten aus Euro­pa ver­mähl­te. Ihm ist daher die­se Cuvée aus über­wie­gend Pino­ta­ge, einem guten Teil Caber­net Sau­vi­gnon und einem Spit­zer Mer­lot gewid­met. Kom­ple­xe Frucht und Wür­ze, dazu prä­sen­te aber sanf­te  Gerb­stof­fe. Guter Beglei­ter zu wür­zi­gen Fleisch­ge­rich­ten – sei es das tra­di­tio­nel­le Bobo­tie oder eine geschmor­te Reh­keu­le. Um 20 Euro

Bezug: www.vinexus.de

2019 Kaap­se Von­kel brut Métho­de Cap Classique
Fei­ne Per­len, zar­te Frucht: 50 Jah­re nach sei­ner Pre­mie­re ist der Kaap­se Von­kel noch immer auf der Höhe der Zeit. Fei­ner Ape­ri­tif und zu fei­nen Häpp­chen. Um 14 Euro.

Bezug: www.c-und-d.de

2019 Kaap­se Von­kel brut Rosé, Métho­de Cap Classique
Die Rosé-Version des Vor­rei­ters wird aus Pinot Noir (75 %), Pino­ta­ge (23 %) und Pinot Meu­nier (2 %) gekel­tert. Auch die Ver­wen­dung von Pino­ta­ge ist weg­wei­send.  Mit Bee­ren­frucht und anhal­ten­dem Geschmack beglei­tet er auch Fisch und Mee­res­früch­te. Um 15 Euro.

Bezug: www.capreo.com

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