Weingut Dr. Heger: Alte Techniken und neue Weine

© Baschi Bender
Der VDP-Betrieb erweitert sein Portfolio um eine Riege von Ortsweinen aus klassischen Rebsorten des Kaiserstuhls.

Das Wein­gut Dr. Heger gehört seit Lan­gem zur Spit­ze Badens, ja Deutsch­lands. Die Burgunder-Weine aus den Gro­ßen Lagen Ihrin­ger Wink­ler­berg und Ach­kar­rer Schloss­berg sind auf höchs­te Bewer­tun­gen gera­de­zu abon­niert. Wer jedoch einen Orts­wein von Dr. Heger such­te, die Kate­go­rie unter­halb den Gro­ßen und Ers­ten Lagen, wur­de bis­lang nicht fün­dig. Die Erklä­rung: Joa­chim Heger hielt und hält sei­ne VDP-Weine klar getrennt von den Erzeug­nis­sen des „Wein­haus Heger“ und es war immer erklär­te Linie von Heger, Wei­ne von Jung­an­la­gen im Wink­ler­berg und Schloss­berg erst dann zu VDP-Weinen zu ver­ar­bei­ten, wenn die Reben das rich­ti­ge Alter erreicht haben.

© Baschi Bender

„Wir neh­men das sehr ernst, weil wir voll und ganz hin­ter der VDP-Klassifikation ste­hen und uns an die­se, eben­falls nicht ganz ein­fa­che Qua­li­täts­stu­fe erst ein­mal her­an­ar­bei­ten muss­ten“, erklärt Joa­chim Heger, der auch VDP-Vorsitzender in Baden ist. Bei vier klas­si­schen Sor­ten – Sil­va­ner, Weiß­bur­gun­der, Grau­bur­gun­der und Spät­bur­gun­der – ist es jetzt so weit. Sie sind mit zehn Jah­ren qua­si voll­jäh­rig und Joa­chim Heger prä­sen­tiert jetzt sei­ne VDP.Ortswein-Linie. Sei­ne Orts­wei­ne wach­sen in ver­schie­de­nen Ihrin­ger Wein­ber­gen, mit­ein­an­der ver­mählt brin­gen sie das orts­ty­pi­sche Ter­ro­ir zum Ausdruck.

Der Wink­ler­berg © Baschi Bender

Es mag über­ra­schen, dass auch ein Sil­va­ner dabei ist, der ja nur sehr zöger­lich wie­der­ent­deckt wird und in Baden vom VDP nicht für Gro­ße Gewäch­se zuge­las­sen ist. Die Sor­te hat am Kai­ser­stuhl eine lan­ge und gro­ße Geschich­te. Ihrin­gen war bis vor weni­gen Jah­ren sogar die größ­te Silvaner-Gemeinde Deutsch­lands, Ende der 1970er Jah­re war noch die Hälf­te der Ihrin­ger Wein­ber­ge mit Sil­va­ner bepflanzt.

Der Sil­va­ner ist ein beson­de­res Ste­cken­pferd von Joa­chim Heger. Den Wein­berg mit 40 Jah­re alten Reben bear­bei­tet er mit Hil­fe des jun­gen Kalt­blü­ters „Wil­li“. „Durch das Pflü­gen auf alt­her­ge­brach­te Wei­se kön­nen wir der Boden­ver­dich­tung ent­ge­gen­wir­ken und ein altes Kul­tur­gut wie­der bele­ben“, erklärt Joa­chim Heger, der sei­nen Spitzen-Silvaner „Pferd Wil­li“ nann­te. Ein streng limi­tier­ter Wein, der zwei­fel­los zu den bes­ten sei­ner Reb­sor­te gehört, in Baden wie in Deutsch­land. Irgend­wie typisch Heger.

Joa­chim Heger und Pferd Wil­li © Baschi Bender

Weingut Dr. Heger: Ausgewählte Weine

2019 Ihrin­ger Sil­va­ner tro­cken VDP.Ortswein

Zar­ter Duft nach Kräu­tern und Äpfeln, dazu erdige-mineralische Noten. Frisch und zupa­ckend am Gau­men, bele­ben­der Abgang. Schmeckt zu herz­haf­ten Gerich­ten wie Zwie­bel­ku­chen, Würs­ten sowie fein­säu­er­li­chem Käse. 10,80 Euro.

2018 Ihrin­ger Grau­bur­gun­der tro­cken VDP.Ortswein

Im Duft wie im Geschmack zei­gen sich Aro­men von rei­fen Äpfeln und Bir­nen. Geschmei­dig und rund, aber nicht fett am Gau­men, sat­ter Nach­hall. Zu Fisch und Geflü­gel mit hel­len Sau­cen, Gra­tins, rei­fem Weich­kä­se. 15,00 Euro.

2018 Ihrin­ger Weiß­bur­gun­der tro­cken VDP.Ortswein

Dis­kre­ter Duft nach Äpfeln und Stein­obst, Fri­sche und fei­ne Mine­ra­lik am Gau­men, sehr aus­ge­wo­gen. Zu fei­nem (Süßwasser-)Fisch, gehalt­vol­len Sala­ten mit Fisch oder Geflü­gel und leich­ter vege­ta­ri­scher Küche. 15,00 Euro.

2016 Ihrin­ger Spät­bur­gun­der tro­cken VDP.Ortswein

In der Nase domi­nie­ren dunk­le Bee­ren, dazu kom­men rauchig-speckige Noten. Fei­ne Gerb­stof­fe sor­gen für einen sehr balan­cier­ten Wein. Zu gegrill­tem und geschmor­tem Geflü­gel sowie Kalb und herz­haf­ten vege­ta­ri­schen Gerich­ten wie Gra­tins. 16,00 Euro.

2018 Sil­va­ner tro­cken Pferd Willi

Viel­schich­ti­ger Duft von Früch­ten und Kräu­tern, stof­fig und mineralisch-druckvoll am Gau­men, lan­ger Nach­hall. Ein Wein von mäch­ti­ger Sta­tur. Ein viel­sei­ti­ger Essens­be­glei­ter eben­so zu rus­ti­ka­ler wie zur Gour­met­kü­che. 21,50 Euro.

Bezug: www.heger-weine.de

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