Der lila Löwe, das Wahrzeichen des Weinguts am Nil, markiert eine Zäsur, aber keinen Bruch. Als Dr. Ana und Reinfried Pohl im Jahr 2010 das Weingut Eduard Schuster übernahmen und das neue Logo etablierten, signalisierten sie auch mit dem neuen Namen: Hier wird Geschichte weitergeschrieben.
Benannt ist das Gut seither nach dem Nil, mitunter auch Nill geschrieben, einer historischen Parzelle des Kallstadter Saumagens; dieser wiederum ist eine der prominentesten Lagen der Pfalz sowie Deutschlands. Schon die Römer hatten auf den privilegierten Lagen in und um das heutige Kallstadt Wein angebaut, das Gut selbst geht auf das Jahr 1871 zurück.
Der Löwe steht ebenfalls für Geschichte. Zum einen war er bereits vor Übernahme des Gutes sein Markenzeichen, zum anderen symbolisiert er die jahrhundertelange Verbindung der Pfalz mit Bayern.
Seit der Neugründung des Gutes ist viel passiert: Die Gebäude wurden von Grund auf saniert und die Kellertechnik komplett erneuert, inklusive dem Bestand an Holzfässern. Die Zahl der angebauten Rebsorten wurde deutlich reduziert, dafür wuchs die Rebfläche von zwölf auf die aktuellen 33 Hektar in und um Kallstadt.
Das Herzstück ist zweifellos der Saumagen, dessen Löwenanteil zum Gut gehört und 3,5 Hektar beträgt. Hier stehen Rieslingreben und auch Spätburgunder, der den kalkigen Boden besonders schätzt. Eine weitere herausragende Lage ist der Ungsteiner Herrenberg, der bereits 1829 von der „Königlich Bayrischen Landbewertung“ als „hervorragend“ klassifiziert wurde. In einigen Bereichen des Herrenbergs herrscht Buntsandstein vor, was den Rieslingen von 30 Jahre alten Reben noch mehr Tiefe verleiht.
„Insbesondere das Lagenpotenzial des Weinguts mit den sorgsam gepflegten Weinbergen bietet beste Voraussetzungen für die Fortsetzung des Qualitätsstrebens“, betont Christine Ludt, dies seit Mai 2020 die Geschicke des Gutes als Geschäftsführerin lenkt. Die ausgebildete Winzerin mit einem Abschluss in Internationaler Weinwirtschaft will in Zukunft noch mehr Impulse in Richtung eines Gesamterlebnisses im Weingut setzen. Dazu gehört neben dem Verkauf an Privatkunden das Restaurant „Vinothek am Nil“ mit seiner modernen weinaffinen Küche, das auch als Veranstaltungsraum gebucht werden kann. Das Ambiente wurde von Inhaberin Dr. Ana Pohl mit markanten lila Akzenten gestaltet, der große Löwe, der über den Raum wacht, von Reinfried Pohl. Ein weiteres Highlight sind zweifellos die Gutszimmer, die die Idee von einer Genussoase am Nil stilvoll abrunden.
Weingut am Nil: Ausgewählte Weine
2017 Ungsteiner Riesling trocken
Zu noch jugendlicher Frucht (Pfirsich, Ananas) kommen mineralische Noten; sehr geradlinig und dabei ausgewogen. Zu kalten Vorspeisen, Quiche, Pasta und Fisch mit leichter Sauce. 14,50 Euro
2017 Kallstadter Saumagen Riesling trocken
Vielschichtiger Duft nach Frucht und Kräutern, saftig am Gaumen mit langem Nachhall. Ein Pfälzer Klassiker zeitgemäß interpretiert. Hat ordentliches Reifepotenzial. Zu Fisch und hellem Fleisch. 21,90 Euro.
2014 Ungsteiner Herrenberg Riesling trocken
Mit der Reife tritt die komplexe Frucht ein wenig zurück und es kommen die mineralischen Noten stärker nach vorne. Druckvoll am Gaumen, ein vielseitiger Essensbegleiter, der sich nicht in den Vordergrund drängt. 21,90 Euro.
2016 Kallstadter Saumagen Spätburgunder trocken
Feine Frucht (dunkle Beeren, Pflaume) und Würze (Vanille), am Gaumen kraftvoll und zugleich elegant wie ein Balletttänzer. Kann noch einige Jahre reifen. Zu herzhaften vegetarischen Gerichten, Geflügel (Ente) und dunklem Fleisch. 24,90 Euro.
2018 Kallstadter Chardonnay trocken
Einladender Duft mit Frucht und Würze. Der Ausbau im Holz ist spürbar aber nicht zu dominant. Zu Fusion-Küche mit Fisch und Meeresfrüchten. 14,50 Euro
2018 Riesling Sekt b.A. brut
Feine Perlage, Aromen von Apfel und Zitrus, belebend und anhaltend im Geschmack. Mit nur 11,5 Prozent Alkohol ein willkommener Aperitif, passt zu kalten Häppchen/Vorspeisen. 14,90 Euro
Bezug über den Online Shop unter www.weingutamnil.de