Champagner, Port und Sherry haben eines gemeinsam: Sie verdanken ihre Entstehung besonderen Umständen oder dem Zufall. Beim Port waren die besonderen Umstände der Spanische Erbfolgekrieg, beim Sherry ein Verbrechen: der Raubüberfall Sir Francis Drakes auf Cádiz. Beim Champagner spielten Zufälle eine Rolle, etwa der, daß die Entdeckung der Perlen in Frankreich und des druckstabilen Glases in England nahezu gleichzeitig erfolgten. Der Siegeszug des Champagners begann.
Madame Lily Bollinger antwortete einmal einem Reporter auf die Frage, zu welchen Gelegenheiten sie Champagner trinke: „Ich trinke ihn, wenn ich glücklich bin, und ich trinke ihn auch, wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich ihn, wenn ich allein bin. In Gesellschaft trinke ich ihn sowieso. Selbst wenn ich keinen Appetit habe, nehme ich gern ein Gläschen zu mir. Und wenn ich Appetit habe, greife ich natürlich auch zu ihm. Aber sonst rühre ich ihn nicht an – außer wenn ich durstig bin.“ Viele taten und tun es der großen, alten Dame gleich. Nur ein paar Engländer fanden Champagner zeitweise dekadent: „Verschmäh’ den Champagner und trinke hinfort, am heimischen Herd den bescheidenen Port.“ Aber das ist Geschichte. Heute trinken sie beides – und Sherry ebenso.