2009 Spätburgunder Baden „Edition Fritz Keller“

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    2009 Fritz Keller Spaetburgunder

    Das Bouquet erinnert an rote und dunkle Kirschen, verströmt die erdige Würze von Rote Bete und hat eine feine Röstnote. Durchaus delikat. Wer gerne Pinot trinkt, egal ob Baden, Burgund, Burgenland oder Bündener Herrschaft, für den ist die Nase dieses Weins so aufschlussreich wie für den Arzt das Blutbild: An ihr erkennt man alles. An diesem Duftbild Wein lässt sich nichts Besorgniserregendes erkennen. Der Wein ist sauber und gehaltvoll. Am Gaumen macht er sogar richtig Druck: samtiges Tannin, milde Säure, im Abgang Mon Chérie. Etwas locker gewoben, vielleicht nicht ganz präzise und auch etwas alkoholisch. Auf dem Etikett steht zwar 13 Vol.%, was im Normalbereich liegt, die ätherischen Noten sind jedoch ein bisschen alkoholgeschwängert. Aber man darf nicht vergessen: Es handelt sich bei diesem Wein um eine Einstiegsqualität, kein Hochgewächs. Wer Finesse will, muss ins Burgund gehen. Wer Frucht liebt, ist mit diesem Wein gut bedient.

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    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.