1997 Seña

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    1997 Seña

    Der dritte Jahr­gang die­ses chilenisch/kalifornischen Joint Ven­tures, das sei­ner­zeit Schlag­zei­len machte und noch heute Schlag­zei­len macht: Segna war der erste Ultra-Premium-Wein Chi­les. Er wächst auf 42 Hektar  im küh­len Acon­ca­gua Val­ley nord­west­lich von San­tiago de Chile. 2004 ver­wies der 2001er Seña im berühm­ten „Ber­lin Tas­ting“ (bei dem ich dabei sein durfte) den 2000er Lafite sowie die 2000er Mar­gaux und 2000er Latour auf die Plätze. Das Tas­ting wurde in vie­len Orten der Welt wie­der­holt, und immer schnitt der Wein her­vor­ra­gend ab. Der 1997er besteht aus 84% Caber­net Sau­vi­gnon und 16% Car­menère (heute ent­hält er auch Mer­lot, Caber­net franc, Petit Ver­dot).  Der 1997er zeigt sich gut gereift, aber noch lange nicht am Ende sei­nes Lebens: herr­lich duf­tige Nase mit viel Cas­sis, Bit­ter­scho­ko­lade, Stein­mehl, Port­wein­no­ten, dicht gewo­ben mit immer noch straf­fem Tan­nin. In Deutsch­land ist der Wein nur noch sel­ten zu fin­den, was auch daran liegt, dass Robert Mon­davi aus dem Joint Ven­ture aus­ge­stie­gen ist und Edoardo Chad­wick den Wein in eige­ner Regie erzeugt (89 Euro, www.bacchus-vinothek.com).

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    Jens Priewe
    Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.