Wein online kaufen: Zwei Studentinnen forschen nach

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Ein perfekt gekühlter Weißwein an einem warmen Sommerabend auf dem Balkon mit Blick über die Stadt – was kann es Schöneres geben? Aber vorher müssen die Flaschen in die Wohnung unters Dach getragen werden… ziemlich anstrengend! Gibt es nicht inzwischen bessere Lösungen? Die gibt es, sagen die Hamburger Studentinnen Johanna Kopf und Christina Krogmann. Und schreiben darüber ihre Abschlussarbeit.

Nach dem Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt kauf­ten 78 Pro­zent aller Inter­net­nut­zer im Jahr 2010 über das Inter­net ein. Das sind deut­lich mehr als der Durch­schnitt der EU-Bürger (43 Pro­zent). Die zuneh­men­de Beliebt­heit von E-Commerce sowie die kon­ti­nu­ier­lich stei­gen­den Nut­zer­zah­len wir­ken sich posi­tiv auf die Ent­wick­lung ein­zel­ner Waren­grup­pen aus. Beson­ders stark gewach­sen von 2010 auf 2011 ist nach dem Bun­des­ver­band des Deut­schen Ver­sand­han­dels mit 29 Pro­zent die Waren­grup­pe Lebensmittel/Delikatessen/Wein. Somit wird für die Unter­neh­men das The­ma Ver­kau­fen im Inter­net immer rele­van­ter. Die der­zei­ti­ge Markt­si­tua­ti­on ver­deut­licht, dass ein gro­ßes Poten­ti­al dar­auf war­tet, genutzt zu werden.

Weinhandel im Internet

Deutsch­land ist mit 1,4 Mil­li­ar­den Litern Wein das größ­te Wein­im­port­land der Welt. Gleich­zei­tig ver­dien­te die Bun­des­re­pu­blik 2011 mit 849 Mil­lio­nen Euro 10,3 Pro­zent mehr durch den Export von Wein als im Jahr zuvor. Das flo­rie­ren­de Geschäft mit Wein wird auch in der neu­es­ten Ent­wick­lung auf dem E-Commerce-Markt deut­lich. Neben der Nut­zung des Inter­nets als wei­te­ren Absatz­weg für ihre Pro­duk­te grün­den sich gleich­zei­tig immer mehr Start-Ups, die online Wein ver­kau­fen möchten.

Ein Produkt aus Geschichte und Geschichten

Für eta­blier­te Wein­fach­händ­ler und für poten­ti­el­le neue Wein-Plattformen geht es vor allem dar­um, sich stra­te­gisch auf­zu­stel­len, um Wein erfolg­reich online zu ver­kau­fen. Wein ist ein Pro­dukt aus Geschich­te und Geschich­ten, bei dem beson­ders Infor­ma­tio­nen, Hin­ter­grund und per­sön­li­che Kon­tak­te eine tra­gen­de Rol­le spie­len. Er ist beson­ders stark mit dem Geruchs- und Geschmacks­sinn ver­bun­den und gehört damit zu den sen­so­ri­schen Pro­duk­ten. Die­se defi­nie­ren sich dadurch, dass sie min­des­tens zwei der mensch­li­chen Sin­ne in Anspruch neh­men; in die­sem Fall das Rie­chen und Schme­cken. Auf­grund die­ser sen­so­ri­schen Eigen­schaft lässt sich die Qua­li­tät des Weins erst nach dem Kon­sum beur­tei­len. Dies wie­der­um hat zur Fol­ge, dass Wein zu den Erfah­rungs­gü­tern gezählt wird.

Motive und Hemmnisse beim digitalen Kauf

Vor die­sem Hin­ter­grund schrei­ben wir unse­re Mas­ter­ar­beit an der Ham­burg Media School im Fach­be­reich Medi­en­wirt­schaft, in dem einer der Stu­di­en­schwer­punk­te auf dem digi­ta­len Markt liegt. Zudem sind wir bei­de Wein­lieb­ha­be­rin­nen. Aus die­ser Kom­bi­na­ti­on ent­stand unse­re Abschluss­ar­beit, in der wir uns mit den Absatz­po­ten­zia­len des Erfah­rungs­gu­tes Wein im E-Commerce sowie mit Markt­vo­lu­men und -ent­wick­lun­gen von inter­na­tio­na­len Wein­märk­ten beschäf­ti­gen. Wein­trin­ker sind grund­sätz­lich jeden Alters. Das heißt, den typi­schen Wein­kon­su­men­ten gibt es nicht. Des­halb möch­ten wir erar­bei­ten, wel­chen Moti­ven und Hemm­nis­sen Kon­su­men­ten beim digi­ta­len Kauf von Wein unterliegen.

Teilnehmer für Online-Umfrage gesucht – Flasche Wein als Dankeschön

Mit einer Online-Umfrage erhof­fen wir uns auf­schluss­rei­che Ergeb­nis­se zu deren Nut­zungs­ver­hal­ten: Den Fra­ge­bo­gen fin­den Sie hier. Als Dan­ke­schön darf sich jeder Teil­neh­mer nach Ende der Umfrage-Feldphase eine Fla­sche Wein im Wert von bis zu 5 Euro aus­su­chen. Zum ande­ren inter­es­sie­ren uns die Per­spek­ti­ven, die im elek­tro­ni­schen Absatz von Wein im inter­na­tio­na­len Ver­gleich lie­gen. Dafür ana­ly­sie­ren wir Stu­di­en und spre­chen mit Markt­teil­neh­mern und Branchenkennern.

Studium an der Hamburg Media School

Die Ham­burg Media School (HMS) bil­det seit 2004 Stu­die­ren­de auf hohem Niveau zu Medi­en­ma­na­gern, Jour­na­lis­ten und Film­schaf­fen­den aus. Außer­dem bie­tet sie ein umfang­rei­ches Executive-Education-Programm an. Trä­ger der HMS ist eine Public-Private-Partnership – bestehend aus der Stif­tung mit 50 renom­mier­ten Ver­la­gen, Sen­dern und Medi­en­un­ter­neh­men, der Frei­en und Han­se­stadt Ham­burg, der Uni­ver­si­tät Ham­burg sowie der Hoch­schu­le für bil­den­de Küns­te. Wich­ti­ge Aspek­te der HMS sind der hohe Pra­xis­an­teil und die Inter­na­tio­na­li­tät der Aus­bil­dung. Ein hoch­ka­rä­ti­ges Team aus Dozen­tin­nen und Dozen­ten der Wis­sen­schaft und Pra­xis berei­tet die Stu­die­ren­den umfas­send auf die Her­aus­for­de­run­gen einer immer glo­ba­ler agie­ren­den Bran­che vor.


Zu den Autorinnen:

Johanna KopfJohan­na Kopf (Jahr­gang 1982) stu­dier­te an der Fach­hoch­schu­le Magdeburg-Stendal Jour­na­lis­mus und Medi­en­ma­nage­ment. Dabei kon­zen­trier­te sie sich auf die Berei­che Film und Mar­ke­ting und schrieb ihre Diplom­ar­beit beim Fraunhofer-Institut zum The­ma „Mar­ke­ting im Wis­sens­ma­nage­ment“. Sie ver­brach­te eini­ge Zeit in Sene­gal, wo sie sich sozi­al enga­gier­te, und leb­te andert­halb Jah­re in Aus­tra­li­en, wo sie beim Radio­sen­der FBi94.5 und der Film­pro­duk­ti­ons­fir­ma Film­Pro­jects arbei­te­te. Anschlie­ßend war sie für diver­se Film­pro­duk­tio­nen tätig, bevor sie das Stu­di­um an der Ham­burg Media School begann.

Christina KrogmannChris­ti­na Krog­mann (Jahr­gang 1987) leb­te bereits mit 16 Jah­ren für ein Jahr in Kali­for­ni­en, wo sie die High School besuch­te. Nach ihrem Abitur stu­dier­te sie Betriebs­wirt­schafts­leh­re an der Georg-August-Universität in Göt­tin­gen, dort arbei­te­te sie neben­bei am Lehr­stuhl für Orga­ni­sa­ti­on und Unter­neh­mens­füh­rung. Pra­xis­er­fah­run­gen sam­mel­te sie dar­über hin­aus beim Fahr­gast­fern­se­hen und bei der DFB Medi­en GmbH. Wäh­rend des Stu­di­um an der Ham­burg Media School ver­brach­te sie ein Tri­mes­ter an der Bond Uni­ver­si­ty in Australien.


6 Kommentare

  • Sehr geehr­tes Weinkenner.de-Team,

    Wäre es mög­lich die Kon­takt­da­ten der bei­den Autoren zu erhalten?
    Ich absol­vie­re der­zeit ein Pro­jekt­stu­di­um im Bereich Online-Weinhandel und hät­te eini­ge Fra­gen hierzu.

    Mit freund­li­chen Grüßen,
    Moritz Schreiner

    • Hal­lo Herr Schreiner,

      der Arti­kel ist, wie Sie leicht erken­nen kön­nen, fast fünf Jah­re alt. Ich habe kei­ne Ahnung, wo die bei­den jun­gen Stu­den­tin­nen geblie­ben sind. Da müs­sen Sie selbst eine Internet-Rcherche machen.

      Bes­ten Gruss,
      Jens Priewe

  • In den let­zen Jah­ren wur­de nahe­zu jede Bran­che auch im Inter­net ver­trie­ben. Ich den­ke der Schritt wird das The­ma “Essen & Trin­ken” sein. Wenn man sich die Ent­wick­lung in UK anschaut, ist es schon krass, wie die gro­ßen Super­markt­ket­ten alle auch einen Online Ver­trieb haben und das zum größ­ten Teil nur um sich die Markt­an­tei­le für die Zukunft zu sichern. Pro­fi­ta­bel läuft mei­nes Wis­sens nach nur einer der Online Vertriebe.
    Aber beim The­ma Wein sind die Mar­gen wahr­schein­lich auch höher als die im Supermarkt.

  • grund­sätz­lich fin­de ich solch eine arbeit bzw. umfra­ge etc. sehr gut um ein­fach auch mal erör­tern zu kön­nen, ob man wein auch ruhi­gen gewis­sens online kau­fen kann…oder ob man doch lie­ber das alt bewähr­te rezept nut­zen soll­te und beim wein­han­del neben­an anklop­fen sollte.
    ich als lei­den­schaft­li­cher wein­trin­ker habe bei­des schon aus­pro­biert. ich bin zu dem ergeb­nis gekom­men, dass bei­de berei­che Ihre vor-und nach­tei­le aufweisen.
    der wein­han­del um die ecke, kann den kun­den natür­lich erst­mal per­sön­li­cher und vllt. auch etwas inten­si­ver beraten…ich den­ke da an eine pro­be oder ähnliches.
    der online wein­händ­ler kann aber dafür mit einem weit­aus bes­se­ren preis auf­war­ten. wenn man also ganz genau weiss wel­chen wein man sich zule­gen möch­te und die­sen auch kennt, kann man ruhi­gen gewis­sens auch die online metho­de wäh­len. auch hier kann man sicher gut bera­ten wer­den, kei­ne frage…aber der per­sön­li­che Ansprech­par­ner um die ecke, kennt evtl auch schon die ent­spre­chen­den vorlieben.
    also ist die­se fra­ge aus mei­ner sicht auch nicht so leicht zu klä­ren. ich habe bsw bei http://www.bestvaluefood.de eini­ge wei­ne bestellt, die ich bereits kann­te. daher war ich sehr zufrie­den, vor allem mit dem ange­bo­te­nen preis. es gibt ja auch noch zahl­rei­che ande­re gute onlines­to­res, die sich auf wein spe­zia­li­siert haben wie vinexus.de oder vindor.de
    soll­te man aber eher etwas neu­es aus­pro­bie­ren wol­len, emp­feh­le ich immer die vari­an­te zum spe­zia­lis­ten in der nähe zu gehen und sich vor ort bera­ten zu lassen.

  • Ich befin­de mich jetzt bei “Ant­wor­ten” ……aber wel­che Frage(n) soll ich beant­wor­ten? Da stimmt doch etwas nicht und ver­liert man die Bereit­schaft zur Teilnahme.

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