Auf Schloss Salem, im Besitz des VDP-Weinguts Markgraf von Baden, sollen in diesem Winter 60 Hektar Reben gerodet und stattdessen Getreide ausgesät werden. “Auf den Flächen werden künftig Weizen, Dinkel, Sonnenblumen und Soja wachsen”, teilte Bernhard Markgraf von Baden, 54, dem Südkurier mit. “Und wir nehmen Schafe drauf, die Klee und Zwischenfrüchte abweiden. Die bislang konventionell bewirtschafteten Reben weichen, um unsere ökologische Landwirtschaft am Bodensee auszubauen und zu stärken. Bio ist ein Megatrend und ich setzte voll darauf.”
Schloss Salem besitzt am Bodensee 102 Hektar Rebfläche und ist damit das größte private Weingut in Baden. Durch die Rodung wird die Rebfläche mehr als halbiert. Ein weiterer Grund für die Umstrukturierung ist die nachlassende Nachfrage nach hochwertigen Weinen. Die Premium-Linie „Markgraf von Baden“ wird eingestellt. Betroffen sind zum Beispiel das Riesling GG von der Meersburger Chorherrnhalde und das Spätburgunder GG vom Bermatinger Leopoldsberg, aber auch die Orts- und Gutweine. Vor allem beim regionalen Fachhandel und in der regionalen Gastronomie verzeichnet das Weingut starke Einbrüche. Die preiswertere Bodensee-Kollektion mit ihren Rebsortenweinen und Seccos soll jedoch fortgeführt werden, ebenso die 1112-Marke aus der Kooperation mit Rotkäppchen-Mumm. Keine Veränderungen gibt es beim Zweitweingut Schloss Staufenberg in der Ortenau.