Weine gibt es wie Sand am Meer, jeder Supermarkt und jede Weinhandlung verfügt über eine mehr oder weniger große Weinabteilung. Und dennoch, wer kennt diese Situation nicht: Man will einen besonders edlen Tropfen kredenzen und wählt daher einen der teureren Weine aus dem Regal. Wenn der Preis schon so hoch ist, dann muss der Wein doch auch schmecken – denken wir. Die Ernüchterung kommt jedoch schnell, wenn der ausgewählte Wein trotz seines hohen Preiseseinem persönlich nicht schmeckt, schon gar nicht zu dem Essen, auf das man sich freut.
Jeder Wein hat seine eigene Aromastruktur
Wein und Speisen – das gehört einfach zusammen, besonders dann, wenn man Gäste erwartet. Gerne möchten wir uns dann als kultivierte Weintrinker präsentieren, die nicht nur eine Flasche öffnen und ein Glas hinstellen können. Nur: Wo bekommt man das nötige Fachwissen geliefert? Wie kann man sich zum Weinkenner fortbilden? Die Frage, wie man zielsicher den für sich passenden Wein findet, lässt sich nur beantworten, wenn man seinen persönlichen Geschmack kennt. Denn all die Weine, die in den Regalen der Supermärkte und Weinhandlungen stehen, unterscheiden sich durch ihre Herkunft und weisen damit ganz unterschiedliche Weinaromen auf.Wer die möglichen Aromen kennt, kann sie auch bestimmen
Jeder Wein hat seine eigene Aromastruktur
Typische Rotwein-Aromen sind
- Pflaumen
- Tabak
- Brombeeren
- schwarzer Pfeffer
- Leder
- Cassis
- Vanille
- Moschus
- Zimt
- Gewürznelken
Nehmen wir an, Sie suchen nach einem körperreichen Rotwein, der perfekt zu ihrer deftigen, hausgemachten Pasta passt. Dieser Wein soll gleichzeitig kräftig und fruchtig sein, um den Geschmack der Pasta-Sauce perfekt unterstüzen. Zur italienischen Küche mit ihren intensiven Aromen passt ein vollmundiger Rotwein mit einer satten dunkelroten Farbe am besten – etwa der Conte di Campiano Primitivo di Manduria aus dem süditalienischen Apulien. Er wartet mit einem konzentrierten Fruchtaroma aus Pflaumen, Beeren und Kirschen auf, die durch ein weiches Vanillearoma ergänzt werden – ein perfektes Match zu den Spaghetti. In der Regel passen die Weine des betreffenden Landes am besten zur Küche des Landes.
Herkunft, Rebsorte und Herstellung machen den Geschmack aus
Grundsätzlich hat jeder Wein natürlich sein eigenes Aroma, das mit der Herkunft der Trauben, der Rebsorte und der Weinherstellung zu tun hat. Hier unterscheiden sich Weißweine von Rotweinen schon dadurch, dass sie meist aus nur einer Rebsorte gewonnen werden, während Rotweine oft aus mehreren Rebsorten bestehen. Außerdem durchlaufen Rotweine immer eine Maischegärung (mit den Schalen) und werden häufig im Holzfass ausgebaut – im Gegensatz zu Weißweinen. Jeder dieser Produktionsschritte hat einen großen Einfluss auf das Aroma des Weins. Dazu kommt der Einfluss des Kellermeisters. An ihm liegt es, dass der eine Wein leicht und fruchtig ausfällt, der andere kräftig und tanninhaltig ist. Kenner können die Nuancen und Untertöne eines hochwertigen Rotweines herausschmecken, manchmal sogar die Rebsorte erkennen, etwa beim Primitivo. Schwieriger wird es bei Rotwein-Cuvées, also dem Verschnitt mehrerer Rebsorten zu einer harmonischen Komposition, in der dann die einzelne Rebsorte nicht mehr zu erkennen ist. Die meisten französischen, spanischen und italienischen Rotweine bestehen aus einen solchen Cuvée: vom Bordeaux über Rioja bis zum Chianti (letzterer kann aber auch aus einer einzigen Rebsorte gekeltert sein). Wer sein Weinwissen vertiefen und wissen möchte, welche Rebsorten sich diesen Rotweinen befinden, kann zum Beispiel auf ein Weinglossar zurückgreifen.
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