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Vega Sicilia gründet Weingut in Rías Baixas

Die Nachricht sorgt in und außerhalb Spaniens für Vorfreude. Tempos Vega Sicilia wird eigenen Angaben zufolge 20 Millionen Euro in den Kauf von Weinbergen und den Bau einer Kellerei in der D.O. Rías Baixas investieren. In einer Pressemeldung der Weingruppe heißt es, man habe bereits 24 Hektar Rebland in den Subzonen Condado de Tea und Salnes-Tal erworben und wolle auf bis zu 60 Hektar erhöhen. Die Fertigstellung der Kellerei im Ort Crecente und die erste Lese sind demnach für 2023 geplant. 2025 sollen die ersten Flaschen auf den Markt gelangen. Konkret sind zwei Weißweine aus der Albariño-Traube angekündigt. Der Name des neuen Weinguts lautet Bodegas y Viñedos Deiva.

Modell der Kellerei (innen). © Tempos Vega Sicilia.

Die Ankündigung fällt auf das 40-jährige Jubiläum der Eigentümerschaft durch die Familie Álvarez. Sie übernahm das prestigeträchtige Weingut Vega Sicilia im April 1982 und trieb die Expansion hin zu einer Weingruppe voran. So gründeten sie weitere Weingüter in Ribera del Duero, Toro, Rioja und im ungarischen Tokaj. Laut Tempos Vega Sicilia stieg der Umsatz von 1,2 Millionen Euro im Jahr 1982 auf 60 Millionen Euro in 2021. Während man im Jahr 1982 in nur fünf Länder exportierte, würden derzeit über 150 Länder beliefert. Auf dem Inlandsmarkt habe man 3.700 Kunden und eine Warteliste von 2.500 Personen. Wahrlich stolze Zahlen, die das Unternehmen vermelden kann.

Bodegas y Viñedos Deiva wird das sechste Weingut unter dem Dach der Gruppe sein. „Albariño gehört zu den besten Weißweintrauben Spaniens und der Charakter der Region Rías Baixas ist einzigartig“, gibt die Pressesprecherin bei einem Telefonat mit WEINKENNER als Grund für das Engagement an. „Mit dem Projekt erfüllt sich die Eigentümerfamilie Álvarez den Traum große Weißweine auf spanischem Boden zu keltern.“ In der Tat genießt das am Atlantik gelegene Rías Baixas einen hervorragenden Ruf. Als das Gebiet im Jahr 1988 den DO-Status erhielt, betrug die Rebfläche weniger als 900 Hektar.

Modell: Rückseite der Kellerei in Rias Baixas. © Tempos Vega Sicilia

Heute sind es über 4.000 Hektar und das Interesse an Weißweinen aus Albariño – die Sorte stellt rund 95 Prozent der Rebfläche – ist ungebrochen hoch. Etwa stiegen die Exporte im Jahr 2020 trotz Corona-Krise um zwölf Prozent. Vega Sicilia wird übrigens nicht der erste prominente auswärtige Name in der regenreichen Region (bis 1500 mm/Jahr) sein. Schon Marques de Murrieta gründete in Rías Baixas das Weingut Pazo Barrantes.

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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