„Ein Schritt zur Normalität“ war oft zu hören, nachdem das Leit-Event des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) nach zwei Jahren Zwangspause wieder stattfinden konnte. Knapp 200 Weingüter stellten an zwei Tagen ihre neuen Weine vor, mit 3000 Besuchern kamen etwas weniger Weinprofis in die Mainzer Rheingoldhalle als zuletzt, aber doch mehr als erwartet.
Die Weine des schwierigen Jahrgangs 2021 präsentierten sich geradlinig frisch und lebendig, gerade aromatische Sorten stehen die höhere Säure und niedrigere Alkoholgrade überraschend gut. Die großen Weine werden mehr Zeit brauchen sich zu öffnen als in den warmen Jahren zuvor. „Ein Jahr wie früher, fast klassisch“, so ein allgemeines Fazit.
Doch auch drängende Zukunftsfragen standen im Raum: steigende Energiekosten, Turbulenzen auf den Märkten, nicht nur in Folge des Kriegs gegen die Ukraine, auch der Mangel an Arbeitskräften und knappes Glas waren viel diskutierte Themen. VDP-Präsident Steffen Christmann wies auf die Notwendigkeit von Preiserhöhungen hin, aber auch auf die Stärken seines Verbandes: “Wir spüren, dass sich das Verhalten beim Weineinkauf verändert. So haben wir den Eindruck, dass die Konsumentinnen und Konsumenten, eher seltener, dafür aber zu hochwertigeren Weinen greifen. Es ist schön zu sehen, dass zusätzlich Regionalität und Nachhaltigkeit einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen“.
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Die Dynamik des Marktes verdeutlichen auch aktuelle Zahlen. 79% der VDP-Weine wurden 2021 im Inland verkauft. Beschleunigt durch die Pandemie haben mittlerweile 82% der Weingüter einen eigenen Webshop, über welchen Sie 13% Ihrer Weine absetzen. 75% der VDP.Weingüter arbeiten mit externen Onlinehändlern zusammen und vermarkten über diese im Schnitt pro Weingut 10% ihres Gesamtabsatzes.
21% der VDP-Weine wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geschickt, was ein Plus von 3% darstellt. Für die VDP-Winzer zählen zu den wichtigsten Exportmärkten Skandinavien, allen voran Dänemark, sowie USA und China. Große Bedeutung haben auch die Niederlande und die Schweiz.