Urlaub im Weinparadies: Südtirol bietet einfach mehr

©pixabay photos for you
Weinliebhaber können nicht nur unter einer Vielzahl von Sorten wählen, sondern Weine und Weinberge auf ausgedehnten Spaziergängen selbst erkunden.

In Süd­ti­rol wer­den mehr als 20 Reb­sor­ten auf kleins­tem Raum kul­ti­viert. Grau­bur­gun­der, Weiß­bur­gun­der, Char­don­nay, Sau­vi­gnon Blanc, Gewürz­tra­mi­ner, um die wich­tigs­ten Weiß­wei­ne zu nen­nen. Sie machen 64 Pro­zent des Süd­ti­ro­ler Weins aus. Dazu kom­men die roten Balu­b­ur­gun­der, Lag­rein, Mer­lot, Caber­net und – nicht zu ver­ges­sen – die hell­ro­ten Wei­ne aus der Vernatsch-Traube, also Kal­ter­er­see, St. Mag­da­le­ner, Mera­ner zum Bei­spiel. Sie fin­det man auf der Kar­te jedes Süd­ti­ro­ler Gast­hofs und Restau­rants, und sie pas­sen herr­lich zur hei­mi­schen Küche.

Vom Fremdenzimmer bis zum 5-Sterne-Hotel

Für ein exklu­si­ves Erleb­nis sorgt die Über­nach­tung in einem 5 Ster­ne Hotel mit erst­klas­si­ger Küche und regio­na­ler Wein­be­glei­tung. Wer es uri­ger mag, kann auch auf Wein­gü­tern über­nach­ten. Vie­le Wein­gü­ter bie­ten Frem­den­zim­mer an und orga­ni­sie­ren Pro­bier­kur­se. Süd­ti­rol bie­tet aber nicht nur genuß­vol­les Essen und Trin­ken an, son­dern auch Natur­er­leb­nis­se. Atem­be­rau­ben­de Pan­ora­men der Dolo­mi­ten, grü­ne Almen, ver­wun­sche­ne Wan­der­pfa­de durch Krüppelkiefer-Wälder oder ent­lang mun­ter plät­schern­der Bewäs­se­rungs­ka­nä­le, die in Süd­ti­rol „Waa­le“ hei­ßen – all das macht den Auf­ent­halt dort zu einem ech­ten Erlebnisurlaub.

Südtirols Weinstraße erkunden: Weinsafaris bieten spektakuläre Eindrücke

Eine beson­de­re Attrak­ti­on sind die Wein­ber­ge, die sich fast aus­schließ­lich in Hang­la­gen befin­den und daher ihren Namen zu Recht tra­gen. Sie las­sen sich zu Fuß oder per Rad erkun­den. Inter­es­sant sind vor allem die ver­schie­de­nen Tou­ren ent­lang der Wein­stra­ße. Sie beginnt in Nals und geht über Bozen und bis nach Salurn im äußers­ten Süden Süd­ti­rols. Von Mai bis Okto­ber wer­den bei­spiels­wei­se geführ­te Rad­aus­flü­ge und Genuss­tou­ren ange­bo­ten. Mit dem Fahr­rad geht es ent­lang der vor­ge­schla­ge­nen Rou­te durch die impo­san­te Land­schaft mit Halt abei ver­schie­de­nen Weingütern.

© pix­a­by blende12

Hier heißt es aus­ru­hen und das Wis­sen um den regio­na­len Wein auf­sau­gen. Natür­lich darf auch ver­kos­tet wer­den. Wer möch­te, kann sich im Anschluss erneut auf das Fahr­rad schwin­gen und wei­te­re Güter erkun­den. Für alle, die nach noch mehr Hin­ter­grund­wis­sen stre­ben, gibt es in der Wein­re­gi­on Süd­ti­rol geführ­te Tou­ren für ech­te Wein­ken­ner, die auch hin­ter die Kulis­sen bli­cken wollen.

Weißwein – eine Stärke Südtirols

Bei den Weiß­wei­nen domi­nie­ren in Süd­ti­rol Grau­bur­gun­der und Char­don­nay. Aber fast noch inter­es­san­ter ist der Weiß­bur­gun­der. In küh­len, meist hohen Lagen gewach­sen, wird aus ihm ein geschmei­di­ger, fines­se­rei­cher Wein mit fei­ner, nie zu nied­ri­ger, aber auch nicht zu hoher Säu­re. Sein Aro­ma erin­nert an Gran­ny Smith und Bir­nen, und wenn er jung getrun­ken wird, vibriert er noch vor Fri­sche. Ganz anders der Gewürz­tra­mier. Er ist das Gegen­stück zum Weiß­bur­gun­der: sehr wür­zig, nach Rosen und Lychee­früch­ten duf­tend, sel­ten ganz tro­cken, kör­per­reich und mit rela­tiv hohem Alko­hol­ge­halt. Es heisst, die (gleich­nah­mi­ge) Sor­te hat ihren Namen von dem Dorf Tra­min bekom­men. Tat­säch­lich ist Tra­min des Gewürztraminer-Zentrum Südtirols.

Südtirol und seine Rotweine

Zu den bekann­tes­ten Rot­wei­nen Süd­ti­rols gehört der Blau­bur­gun­der. Er wird vor allem um Gir­lan und auf der öst­li­chen Tal­sei­te um Maz­zon und Mon­tan ange­baut. Der Blau­bur­gun­der – in Deutsch­land Spät­bur­gun­der, in Frank­reich Pinot Noir genannt – hat in den letz­ten Jah­ren gro­ße Erfol­ge gefei­ert und vie­le Aus­zeich­nun­gen gewon­nen. 2019 wur­de bei­spiels­wei­se der Blau­bur­gun­der der Klos­ter­kel­le­rei Muri-Gries prä­miert. Auch die Blau­bur­gun­der aus dem Wein­gut Stro­blhof in Kal­tern und aus der Kel­le­rei Gir­lan wur­den prä­miert. Der rubin­ro­te Caber­net ist durch sein wür­zi­ges Aro­ma typisch für die Süd­ti­ro­ler Wein­re­gi­on. Er besticht vor allem durch das fruch­ti­ge und leicht her­be Aro­ma und passt ide­al zu kräf­ti­gen Fleisch­ge­rich­ten. Ähn­li­ches läßt sich vom Mer­lot sagen, der sich bei den Süd­ti­ro­ler Wein­bau­ern schon seit über hun­dert Jah­ren gro­ßer Beliebt­heit erfreut. Der typi­sche Süd­ti­ro­ler Rot­wein ist jedoch der Lag­rein. Er ist der dun­kels­te alle Rot­wei­ne, besitzt viel Tan­nin, aber auch viel Frucht.

Die hellroten Weine aus der Vernatsch-Traube

Wer es leich­ter, süf­fi­ger und blu­mi­ger mag, soll­te die hell­ro­ten Wei­ne aus der Vernatsch-Traube pro­bie­ren. Sie ist das Süd­ti­ro­ler Pen­dant zum Würt­tem­ber­ger Trol­lin­ger und bedeck­te vor gar nicht so lan­ger Zeit noch rund 70 Pro­zent der Reb­flä­che des Lan­des. Heu­te sind es nur zehn Pro­zent. Der häu­figs­te und bekann­tes­te Vernatsch-Wein ist der Kal­ter­er­see. Er ist mild, fein­fruch­tig und hat eine leich­te Man­del­no­te. Es war der All­tags­wein der Süd­ti­ro­ler. Die Wein­bau­ern mit ihren blau­en Schür­zen tran­ken ihn frü­her schon zum Früh­stück. Leicht gekühlt ist er der idea­le Wein zu Schin­ken (der in Süd­ti­rol „Speck“ heisst), Wurst und ande­ren Vor­spei­sen. Eine Son­der­stel­lung genießt der St. Mag­da­le­ner. Er ist kräf­ti­ger und etwas dunk­ler in der Far­be, weil ihm ein klei­ner Anteil Lag­rein hin­zu­ge­fügt wer­den darf. Ihn trinkt man auch zu Pasta- und Fleisch­ge­rich­ten. Erwähnt wer­den muß noch der süße Rosen­mus­ka­tel­ler. Die­ser blass-rötlich schim­mern­de Wein ist eine ech­te Süd­ti­ro­ler Spe­zia­li­tät. Man trinkt ihn glas­wei­se zum Des­sert, etwa zu Marillenknödel.

Tipp: Mit Wein auf dem Speckfest anstoßen

Ein beson­de­res High­light für alle Wein­freun­de ist das soge­nann­te Speck­fest in Villnös. Sei­nen Namen ver­dankt es, wie kann es anders sein, der Süd­ti­ro­ler Köst­lich­keit: dem Speck in ver­schie­de­nen Vari­an­ten. Es gibt sogar eine Speck­kö­ni­gin, wel­che den Schin­ken dort an die Besu­cher ver­teilt. Dabei darf ein guter Wein nicht feh­len. Wer das Fest besu­chen möch­te, soll­te sich Anfang Okto­ber Zeit neh­men. Inmit­ten der spek­ta­ku­lä­ren Kulis­se am Kal­te­rer See und sei­ner Umge­bung fin­den zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen rund um das kuli­na­ri­sche High­light statt. Wer möch­te, kann sogar selbst mit anpa­cken und bei der Zube­rei­tung der Speck-Delikatessen hel­fen. Für alle, die nicht genug von dem Wein in der Kal­te­rer Regi­on bekom­men, gibt es noch gute Neu­ig­kei­ten: Der soge­nann­te Wine­Pass öff­net nicht nur Türen zur fas­zi­nie­ren­den Win­zer­welt, son­dern bringt auch Vor­teils­prei­se für aus­ge­wähl­te Wei­ne. Mit dem Pass las­sen sich mehr als 40 High­lights ent­lang der Süd­ti­ro­ler Wein­stra­ße noch güns­ti­ger erkunden.

Kommentar hinzufügen

Antwort schreiben

Partner

Unser Newsletter