Unter 10 Euro: Blaufränkisch vom Allerfeinsten

2016 Blaufränkisch Eisenberg DAC, Weinbau Straka
An Weihnachten und Silvester werden normalerweise teure Pullen geköpft. Als Kontrastprogramm empfiehlt weinkenner.de den preiswerten Blaufränkisch Eisenberg DAC von Thomas Straka.

Vier­zig Tage im Jahr steht Tho­mas Stra­ka in sei­nem Buschen­schank auf dem win­di­gen Geschrie­ben­stein, der höchs­ten Erhe­bung des Süd­bur­gen­lands. Dort ser­viert er Wurst und haus­ge­mach­ten Schin­ken und schenkt Wein aus. Meist wei­ßen. Sein Welsch­ries­ling von uralten Reb­stö­cken ist öster­reich­weit bekannt.

Kontrastprogramm zu Bordeaux und Champagner

Buschen­schank und Wein­gut befin­den sich in Rech­nitz, einer 3000 Einwohner-Gemeinde direkt an der unga­ri­schen Gren­ze im äußers­ten Süd­os­ten des Lan­des. Rech­nitz ist die Weiß­wein­hoch­burg im Süd­bur­gen­land. Der Welsch­ries­ling ist hier der König der Wei­ne. Stra­kas Blau­frän­kisch aber ist, par­don, der span­nen­de­re Wein. Das gilt nicht nur für die tanin­rei­che Reser­ve, son­dern auch für den ein­fa­chen Blau­frän­kisch Eisen­berg DAC, der von jun­gen Reb­stö­cken kommt: ein Wein mit prä­zi­ser Frucht, erdig-mineralischer Wür­ze, mode­ra­tem Tan­nin, pikan­ter Säu­re. Und das für 8,90 Euro beim Händ­ler in Deutsch­land. Sel­ten fin­det man in die­ser Preis­ka­te­go­rie einen so herz­haf­ten, tol­len Wein. Als Kon­trast­pro­gramm zu all den edlen Bor­deaux und teu­ren Cham­pa­gnern, die zu Weih­nach­ten auf­ge­macht wer­den, könn­te man auch mit die­sem Wein sehr glück­lich wer­den. Die Gans, soll­te sie zum Fest auf den Tisch kom­men, hät­te jeden­falls nichts dagegen.

Idealer Standort für Blaufränkisch

Wie kommt es, dass ein Wein von sol­cher Aus­drucks­kraft so güns­tig ange­bo­ten wer­den kann? Ich glau­be, dass Stand­ort und Sor­te per­fekt zuein­an­der pas­sen. Blau­frän­kisch reift im war­men Kli­ma und auf den eisen­hal­ti­gen Lehm­bö­den des süd­li­chen Bur­gen­lands zuver­läs­sig aus. Die Tem­pe­ra­tu­ren dort sind etwas höher als im Mit­tel­bur­gend­land und am Leit­ha­berg. Die Trau­ben errei­chen frü­her ihre phy­sio­lo­gi­sche Rei­fe. Das heißt: Die Most­ge­wich­te sind nicht zu hoch. Stra­kas 2016er hat bei­spiels­wei­se nur 13 Vol.% Alko­hol. Gleich­zei­tig ist die Säu­re etwas mil­der, wodurch die Wei­ne sehr balan­ciert sind. Vor allem aber gibt der mine­ral­rei­che Unter­grund den Wei­nen eine gewis­se „Sal­zig­keit“, die dafür sorgt, dass sie nicht nur ein­di­men­sio­nal fruch­tig sind, son­dern auch Wür­ze auf­wei­sen. Alles zusam­men macht, dass die Wei­ne der DAC Eisen­berg, wie die Appel­la­ti­on seit eini­gen Jah­ren heißt, Cha­rak­ter haben.

Thomas Straka im Weinberg
Tho­mas Stra­ka im Weinberg

Nicht nur Buschenschank

Für die Qua­li­tät müs­sen die Win­zer natür­lich selbst sor­gen. Aber die­je­ni­gen, die sich in die­sem abge­schie­de­nen Win­kel Öster­reichs nie­der­ge­las­sen haben, um Wein zu erzeu­gen, ken­nen sich dort aus wie in ihrem Wohn­zim­mer.  Zumin­dest gilt das für Stra­ka. Er hat den Buschen­schank sei­ner Eltern über­nom­men, für den allein die­se Wein ange­baut hat­ten. Fla­schen­ver­kauf außer­halb fand nicht statt. Erst der Sohn hat das geän­dert. Er hat Wein­ber­ge dazu­ge­kauft und kräf­tig an der Qua­li­täts­schrau­be gedreht. Spon­tan­ver­gä­rung, scho­nen­de Mai­sche­be­hand­lung, Aus­bau in gro­ßen Holz­fäs­sern – das sind die Eck­pfei­ler der Kellerarbeit.

Offener Geheimtipp

Läge das Süd­bur­gen­land vor den Toren Wiens, wären die Wei­ne mit Sicher­heit bekann­ter – und ver­mut­lich teu­rer. So aber sind sie noch ein Geheim­tipp, ein offe­ner aller­dings, weil die Jalits, die Kopf­en­stei­ner, die Krutz­ler, die Faul­ham­mer, die Wachter-Wiesler, die Schie­fer natür­lich längst lan­des­weit bekannt sind, teil­wei­se auch in Deutsch­land. Tho­mas Stra­ka ist in den letz­ten Jah­ren dazu gestoßen.


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