Start Allgemein „The Bottle“-Weine: Schluss mit ex & hopp

„The Bottle“-Weine: Schluss mit ex & hopp

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Die neue Weinlinie der Württemberg Winzer-Genossenschaft Cleebronn-Güglingen wird in Glasflaschen abgefüllt, die 50 mal wiederverwendet werden können.

Der mit Abstand größte CO2-Verursacher in der Weinerzeugung ist die Weinflasche selbst. Laut einer Studie der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) ist sie für etwa 40 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Weinguts verantwortlich, wenn Herstellung,  Transport und Entsorgung in die Rechnung einbezogen werden.

„Dringender Bedarf“

„Wir haben wir den dringenden Bedarf an einer spülfähigen 0,75l-Mehrwegflasche erkannt“, sagt Thomas Beyl, Vorstand von Cleebronn & Güglingen. „Unsere Weinlinie ‚The Bottle‘ ist das Ergebnis unserer Überlegungen. Sukzessive wollen wir die 0,75-l-Einwegflasche durch die Mehrwegflasche ersetzen, um die energieaufwändige Herstellung der Glasflaschen zu reduzieren. Außerdem wird durch das Mehrwegsystem die Kundenbindung verbessert. Es besteht eine hohe Chance für den Wiederkauf des Weins durch Leergutrückgabe am Point of Sale. Durch den 6er Plastik-Gebindeträger (Pfand: 1,50 Euro) wird Verpackungsmüll und Entsorgung eingespart. Eine hohe Kundenakzeptanz kann unterstellt werden.

Bier und Mineralwasser machen es vor

Mehrwegflaschen sind in der Getränkeindustrie, insbesondere bei Bier und Mineralwasser, seit langem etabliert. Im Weinbau stellt die Umstellung auf Mehrwegflaschen jedoch eine größere Herausforderung dar. Dies liegt an den spezifischen Designanforderungen und der hohen Bedeutung der Ästhetik bei Weinflaschen. Dennoch zeigt die Initiative der Weingärtner Cleebronn-Güglingen, dass auch in dieser Branche nachhaltige Innovationen umgesetzt werden können. Die Einführung einer standardisierten Mehrwegflasche könnte langfristig nicht nur ökologische Vorteile bieten, sondern auch wirtschaftliche Einsparungen durch reduzierte Produktions- und Entsorgungskosten ermöglichen.

Auch die Gastronomie muss über Nachhaltigkeit nachdenken

Auch für die Gastronomie wird der Vorteil des Mehrwegsystems schnell sichtbar anhand eines Rechenbeispiels: Ein durchschnittliches Restaurant schenkt an fünf Öffnungstagen in der Woche je neun Gläser des Rieslings Sankt M aus. Das entspricht drei Flaschen pro Tag oder 15 pro Woche, genauer gesagt 60 Flaschen pro Monat. Aufs Jahr hochgerechnet sind das 660 Flaschen, vier Wochen Schließzeit berücksichtigt. Wenn dieser Wein in der 0,75-l-Mehrwegflasche „The Bottle“ ausgeschenkt wird, ergeben sich nur 14 benötigte Flaschen im Mehrwegkreislauf, die vielen Gänge zum Glascontainer und die Lärmbelästigung für die dortigen Anwohner entfallen.

Großflächiger Einsatz geplant

Die Linie The Bottle umfasst derzeit vier Weine: eine halbtrockene Weißweincuvée, eine trockene Weiß- und Grauburgunder-Cuvée, Riesling & Muskateller sowie einen Lemberger & Muskattrollinger Roséwein, beide halbtrocken. Der Endverbraucherpreis liegt bei 7,40 Euro inklusive Pfand. Thomas Beyl sieht in der Mehrwegflasche einen so großen Vorteil, dass C&G Gründungsmitglied der Wein-Mehrweg e. G. in Möglingen wurde. Die Kooperative legte den Grundstein für den großflächigen Einsatz einer 0,75-l-Mehrwegflasche. Von einer sukzessiven Umstellung auf Mehrwegflaschen in der gesamten Weinbranche sind die Cleebronner Winzer überzeugt.

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