Das Verhältnis zwischen der Qualität von Weinen und dem Preis, den man gewillt ist, dafür zu zahlen, ist ein ewiges Thema. Man muss auch nicht in die luftigen, unrealistischen Höhen der jüngsten Abschlagpreise für Lafite aufsteigen, um zu erkennen, dass bei den meisten Weintrinkern (und dass dann eben abhängig von den jeweiligen finanziellen Mitteln) ein Punkt kommt, an dem gesagt wird: das ist mir zu teuer, den Preis zahle ich nicht.
Umgekehrt findet dann interessanterweise die selbe Verteilung im niedrigpreisigen Segment statt. Es gibt da einen Punkt, an dem gesagt wird: das ist mir zu billig.
Die Frage, die sich hier im allgemeinen stellt, wäre ja eigentlich: inwieweit ist die Qualität des Weines am Preis abzulesen? Und darauf, meine ich, wird es keine einfache Antwort geben. Es gibt sicherlich sehr viele Faktoren, die man hier berücksichtigen müsste – wie man in Jens Priewes Analyse bezüglich der Preise für Barolo nachlesen kann.
Aber angesichts dieser Undurchsichtigkeit der Gründe, warum manche Weine teurer sind als andere, scheint es doch auf jeden Fall so, dass eine klare kausale Verbindung zwischen Qualität und Preis anzuzweifeln ist. Das heißt natürlich nicht, dass ein 400 € Wein im Geheimen genauso gut (oder schlecht) ist wie ein 3,99 € Wein bei dem Supermarkt Ihres Vertrauens, aber es ist schon interessant sich zu fragen, ob nicht manche Weine besser sind als ihr Preis vermuten lässt und im Verhältnis zu diesem Preis ein Schnäppchen sind (und das wäre vielleicht der Wein aus dem Supermarkt?) und manche andere eben nicht (und das wären vielleicht eher die großen prestigeträchtigen Namen?).
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