Eiswein: Besser spät als nie

Für Winzer gilt 2010 bereits als ausgemacht schlechtes Jahr - die Erntemengen waren außergewöhnlich niedrig, nachdem es im Sommer wenig Sonne und viel Regen gab. Auch ein recht milder, sonniger Herbst konnte da nicht mehr viel wettmachen.

Eisweintrauben am StockFür Win­zer gilt 2010 bereits als aus­ge­macht schlech­tes Jahr – die Ern­te­men­gen waren außer­ge­wöhn­lich nied­rig, nach­dem es im Som­mer wenig Son­ne und viel Regen gab. Auch ein recht mil­der, son­ni­ger Herbst konn­te da nicht mehr viel wett­ma­chen. Das Wet­ter war die­ses Jahr also irgend­wie schief: zu kalt im Früh­jahr, zu viel Regen im August, zu warm im Novem­ber. Und jetzt ein frü­her Win­ter­ein­bruch. Der plötz­li­che Tem­pe­ra­tur­ab­fall ist eine spä­te gute Nach­richt für Win­zer, die Eis­wein pro­du­zie­ren und das Risi­ko ein­ge­gan­gen sind, noch Trau­ben hän­gen zu las­sen. Eis­wein ist ein recht jun­ges Pro­dukt, das in gro­ßen Men­gen erst ab den 60er Jah­ren in Deutsch­land auf­kam. Dabei liegt die Beson­der­heit des Eis­wei­nes in den extrem kon­zen­trier­ten Säure- und Zucker­men­gen des Mos­tes, die ab fünf Stun­den bei min­des­tens -7 C° durch das in den Trau­ben gefro­re­ne Was­ser ent­steht. Eis­wein wur­de zufäl­lig ent­deckt, und ist – wie man die­ses Jahr wie­der sehr gut sehen kann – eben auch beson­ders von den Lau­nen der Natur abhän­gig. Und seit eini­gen Jah­ren dür­fen Eis­wei­ne, die durch Ver­fah­ren wie Cryo-Extraktion her­ge­stellt wer­den, auch nicht mehr die Bezeich­nung Eis­wein tragen.