Mit die ältesten, noch erhältlichen Abfüllungen dieser Speyside-Brennerei im direkten Vergleich: 33yo Berrys‘ Own Selection cask 1212 mit 46% aus dem Jahr 2007 und der 37yo Daily Dram with The Whisky Agency mit 44,4% aus dem Jahr 2011. Welcher Strathmill hat die Nase vorn?
Strathmill DestilleryDie Strathmill-Destillerie wurde 1891 unter dem Namen Glenisla-Glenlivet in einer Hafer- und Getreidemühle errichtet. Den heutigen Namen bekam sie 1895, mit dem Aufkauf durch die Firma W. & A. Gilbey. Lange lieferte Strathmill den zentralen Bestandteil für die Dunhill/Old Master Blends und wurde nicht als Single Malt abgefüllt.
1968 wurde die Brennerei renoviert und teilweise neu aufgebaut. Abfüllungen aus der Zeit davor sind super rar (vielleicht eine gute Hand voll). Erst sechs Jahre später produzierte man wieder Single Malt Whisky, jedoch mit etwas anderem Charakter als zuvor. Originalabfüllungen von Strathmill wurden erstmals 1988 destilliert (Manager’s Dram und die 25yo Special Release vom Diageo-Konzern, zu dem die Destille heute gehört).
Tasting Notes
Strathmill 33y 74-07 BBR Berrys‘ Own Selection cask 1212 – 46%
Farbe: Gold
Nase: Leicht würzig und mit schweren Vanillearomen startend. Süßes Karamell, zuckerreicher Honig, Butter, Leder und Noten von Himbeer-/Heidelbeer-Kaubonbons. Nach einiger Zeit im Glas wird die Aromenstruktur etwas wässriger und dezenter.
Geschmack: Süß und rund mit sehr dünner Konsistenz beginnend. Die Aromen aus der Nase werden im Geschmack exakt widergespiegelt. Lediglich die Süße nimmt noch etwas zu.
Finish: Relativ kurz. Auch hier bleibt er seiner Linie treu. Keine weiteren Details wahrnehmbar, außer dass der Nachklang von leicht herben Kräutern begleitet wird. Gegen Ende zart bitter ausklingend.
Bemerkung: Soweit ganz in Ordnung, jedoch sehr, sehr langweilig. Hier passiert nicht viel im Glas. Man könnte sich auf das Nosing beschränken!
84 Punkte (Nase: 87 / Geschmack: 86 / Finish: 80)
Strathmill 37y 74-11 Daily Dram with The Whisky Agency – 44,4%
Farbe: Gold
Nase: Leicht grüne, fruchtige Nase mit Aromen von Vanille, wildem Honig, Heu, Sahne, Butter und Wachs. Begleitet von floralen Noten und dem Eindruck von dem Moment nach einem frischen Mai-Regen.
Geschmack: Rund und ausgewogen, aber auch wieder wässrig-dünn – eher unspektakuläre Aromenentfaltung. Zusammengefasst: Süße Orange mit leicht würzig-salzigen Noten spielt mit feiner honigsüßen Vanille.
Finish: Wieder maximal mittellang mit den Noten aus dem Geschmack, die hinten heraus trocken ausklingen.
Bemerkung: Bis auf die Nase auch eher unspektakulär im Glas!
85 Punkte (Nase: 88 / Geschmack: 85 / Finish: 83)