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Steht Elon Musk vor dem Kauf eines toskanischen Weinguts?

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Elon Musk, US-amerikanischer Multimilliardär, ein Weingut in der Toskana kaufen möchte: das Castello di Montepò von Jacopo Biondi-Santi

Dass Elon Musk an italienischem Wein interessiert ist, ist nicht bekannt. Aber er liebe Italien wegen seiner landschaftlichen Schönheit, heißt es, und mit Giorgia Meloni, der Ministerpräsidentin des Landes, verstehe er sich sehr gut. Trotzdem flirtet er mit der Idee des Erwerbs eines toskanischen Weinguts aus dem 11. Jahrhundert: des Castello di Montepò, gelegen im Hinterland von Scansano in der Maremma. Auf dem imposanten Anwesen, zu dem 500 Hektar Land gehören, lebte einst der Schriftsteller Graham Greene. Heute gehört Montepò Jacopo Biondi-Santi. Er hatte das Castello im Jahre 1999 erworben, als er sich von seinem Vater, dem Besitzer des berühmten Weinguts Tenuta Greppo in Montalcino, unabhängig machen wollte. Nach dem Tod des Vaters 2013 verkaufte Jacopo Biondi-Santi die Tenuta Greppo an den französischen Luxusgüterkonzern EPI, der seitdem für den Brunello von Biondi-Santi verantwortlich ist. Wir haben auf weinkenner.de darüber berichtet. Danach zog er sich auf das Castello di Montepò zurück. Einen Grossteil seiner 50 Hektar Weinberge hat er mit dem berühmten Biondi-Santi-Sangiovese-Klon BBS 11 bestockt und erzeugt dort Weine wie den Sassoalloro und Schidione.

Operative Basis für unternehmerische Aktivitäten

Das gewöhnlich gut informierte Branchenportal Wine News hat mit Jacopo Biondi-Santi gesprochen. Der weist die Gerüchte zurück: Er habe nicht an Elon Musk verkauft. Die Gerüchte über das Interesse des Amerikaners an einem Besitz in der Toskana halten sich jedoch hartnäckig. Er sei nicht an Wein interessiert, suche aber nach einer „operativen Basis“ für seine geplanten unternehmerischen Aktivitäten in Europa. Die Tageszeitung Corriere di Maremma berichtet mit Datum vom 8. Januar 2025, dass das Auge des Tycoons unter anderem auch auf das Castello di Bibbiano bei Buonconvento gefallen sei, dessen Ursprünge bis ins Jahr 850 zurückreichen. Das Castello di Montepò habe es Musk aber besonders angetan. Es sei der „ideale Ort“ für seine Pläne. Er plane einen Helikopterlandeplatz und eine Landebahn für Flugzeuge. Auch wolle er die Dächer ganzer Dörfer oder Kleinstädte in der südlichen Toskana mit Solarpaneln ausstatten, um eine nachhaltige Energieversorgung aufzubauen.

Verkauf nein. Interesse ja?

Ein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Musk könnte beim jetzigen Besitzer des Castello di Montepò trotz Verkaufsdementi durchaus vorhanden sein, mutmaßen die Herausgeber der WineNews. Schon seit langem plane Biondi-Santi eine Satellitenüberwachung seiner Weinberge. Satelliten gehören zum key business von Elon Musk. Und: 2016 hatte Biondi-Santi das Castello di Montepò bereits einmal auf einer Auktion in Grosseto zum Verkauf angeboten – angeblich nur, um den Wert der Immobilie zu taxieren. Mit 17,5 Millionen Euro wurde der Besitz damals ausgerufen. Ein Interessent hatte sich nicht gefunden.

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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