Glendronach aus den Highlands und Macallan von der Speyside gehören zum Besten, was schottische Destilleriekunst zu bieten hat – und das schon seit vielen, vielen Jahren.
Diesmal im Tasting zwei Vertreter dieser Brennereien, die Ende der Sechziger destilliert und zu Beginn der Achtzigerjahre abgefüllt wurden.
Tasting notes:
Glendronach 12y 43% Sherry Cask – OB for Previ Brescia
Farbe: Amontillado Sherry
Nase: Schwerer süßer Sherry, eingelegte Kirschen in einer Rum-Bowle, Rosinen, ölig dicker Balsamico mit Pfeffer, Kakao, leichter Kautschuk, ölige Schmierstoffe – brillant!!!
Geschmack: Nüsse – überwiegend Haselnuss, Noten von Kaffee und Motoröl. Dazu fruchtige Wald-/Blaubeeraromen, leicht alkoholischer Sherry mit Eichenholznoten (die sich mit den Haselnussaromen vermischen).
Finish: Lang, rund und fruchtig trocken, mit Schokoladenaromen und vollem Eichenholz der Sherryfässer.
Bemerkung: Was für eine Nase! Die hätte vielleicht sogar noch einen Punkt mehr verdient.
92 Punkte (Nase: 93 / Geschmack: 91 / Finish: 91)
Preis: 220-250 Euro
Macallan 10y Full Proof Sherry Cask – OB for Giovinotti & Figli Import
Farbe: Madeira
Nase: Mächtig und stark alkoholisch, Sherry, Orangen und trockene Zitrusfrüchte, Schokolade, Rosinen, Tabak, leicht erdig-rauchig.
Geschmack: Zu Beginn genauso fett wie in der Nase – mit süßen Honignoten, Zitronen, Rauch und Holz. Ergänzt wird die Geschmackspalette durch salzige Nüsse, Rosinen und schwarzen Tee.
Finish: Lang, Eichenholz und Nüsse, trocken und bitterer werdend.
Bemerkung: Ein sehr mächtiger Macallan, bei dem die 57% eine große Rolle spielen.
91 Punkte (Nase: 91 / Geschmack: 93 / Finish: 90)
Preis: 250-300 Euro
Fazit: Der Glendronach hat für uns die bessere Nase und hinterlässt mit nur 43% Alkohol einen mehr als soliden Gesamteindruck. Der Macallan ist geschmacklich eine Wucht, jedoch sehr trocken im Finish und bringt vielleicht etwas zu herbe Holzaromen mit.
Great Sherry Whisky from good old days!
Udo Kaypinger, Jahrgang 1974, verheiratet, eine Tochter, lebt seit seiner Kindheit im traditionsreichen Weinanbaugebiet Ayl an der Saar und kennt die besten Riesling-Weine der Welt.
Nach dem Studium für Bauingenieurwesen arbeitet er als Bauingenieur in Bitburg, wo “Bitte ein Bit” erfolgreich gebraut wird.
Aber der gute Wein und das gut gebraute Bier werden 2005 von dem ersten Single Malt abgelöst. Der Startschuss für die Faszination Whisky ist gesetzt und wurde in den letzten Jahren mit mehreren Schottland-Reisen und vielen hundert Whisky-Verköstigungen weiter fortgeführt.
Eine Begeisterung und Faszination die mit einer speziellen Vorliebe zur kleinen Insel Islay an der Westküste Schottlands zur Passion wurde.
Hallo,
das klingt ja wirklich lecker. Nichts für jeden Tag, sondern eher ein süßes Dessert für einen exquisiten Abendessen 🙂
Und der Macallan hat wirklich spürbar Rauch? Ich lese das immer wieder in Tastingnotes, aber irgendwie kann ich den Rauch beim Macallan selbst nie wirklich nennenswert nachempfinden. Das mit dem trockenen Abgang kann ich von den meisten Macallans bestätigen, allerdings sind die, die ich bisher getrunken habe, alle sehr viel später destilliert worden.
Hallo Petra,
Bei dem ist definitiv der Rauch vorhanden.
Und:
Doch, gerade fuer jeden Tag – vor allem der Glendronach 🙂
Beste Gruesse
Udo