Senior Editor Jossi Loibl: meine Top 6 Weine 2022

Wel­che Wei­ne haben mich im ver­gan­ge­nen Jahr beein­druckt? So eini­ge, ich kann sie nicht auf­zäh­len.  Wel­che haben  mich begeis­tert? Da ist schon ein­fa­cher, sind aber immer noch zu vie­le. Hier sechs Favo­ri­ten die mich voll über­zeugt haben, auch mit Blick auf ihren Preis.

Schwar­zer Herrgott

Monu­ment

2021 Schwar­zer Herr­gott Ries­ling, Wein­gut Neiss

Der Schwar­ze Herr­gott ist die nörd­lichs­te Wein­la­ge der Pfalz. Um die kal­ki­gen Par­zel­len an Gren­ze zu Rhein­hes­sen ist ein regel­rech­ter Hype ent­stan­den. Wer die­sen  Wein ver­kos­tet, ver­steht war­um: Stei­nig, fest, noch sehr ver­schlos­sen, kün­digt sich hier ein Riesling-Monument an. Kom­plex in der Aro­ma­tik, kraft­voll ohne zuviel Fett (13 % Alk.) und enorm lang im Nach­hall. Soll­te noch eini­ge Jah­re rei­fen, wer nicht war­ten will, karaf­fiert ihn zei­tig. Um 39 Euro.

 

Aris­to­krat

2016 Savoy Ander­son Val­ley Pinot Noir, Radio-Coteau

Der Savoy gilt als einer der bes­ten Wein­ber­ge für Bur­gun­der­sor­ten im Ander­son Val­ley (Nord­ka­li­for­ni­en). Der Pinot Noir von Radio-Coteau (franz. „Mund­pro­pa­gan­da“) for­dert den Wein­freund gehö­rig  her­aus­. Er zeigt sich erst mit ordent­lich Luft, über­zeugt dann mit einer küh­len und gera­de­zu aris­to­kra­ti­sche Anspra­che mit sub­ti­ler Kraft, Ele­ganz und einem lan­gen Nach­hall. Um 64 Euro.

 

 

Neo-Klassiker

Cape Clas­si­que Rosé, Charles Fox

Alles ganz klas­sisch: Die­ser fei­ne Schäu­mer vom Kap wird aus Pinot Noir, Pinot Meu­nier und Char­don­nay gekel­tert. Damit ist die Wesens­ver­wandt­schaft zur Cham­pa­gne noch nicht been­det. Der Rosé von Charles Fox zeigt eine fruchtig-würzige Prä­senz und eine vibrie­ren­de, ani­mie­ren­de Art, die man von einem  Übersee-Sparkling nicht erwar­ten wür­de. Um 20 Euro.

 

 

 

Lehr­buch­wein

2018 Arnio­ne Bolg­he­ri Supe­rio­re, Cam­po alla Sughera

Kraft, Wür­ze, mar­kan­te Tan­ni­ne, so könn­te man einen Top-Wein aus Bolg­he­ri beschrei­ben –und es trifft auf den Arnio­ne voll zu. Der Rot­wein vom Wein­gut Cam­po alla Sug­he­ra ist eine Cuvée aus klas­si­schen Bordeaux-Sorten, Neben sei­ner aro­ma­ti­schen Kraft begeis­tert er durch die wohl dosier­ten Gerb­stof­fe, die ihm aktu­ell eine lust­vol­le Rus­ti­ka­li­tät geben und für ein gro­ßes Poten­zi­al ste­hen. Um 38 Euro.

 

 

Geheim­tipp

2020 Châ­teau Pyan­ché blanc sec, Francs Côtes de Bordeaux

Francs Côtes de Bor­deaux  ist eine klei­ne, oft über­se­he­ne  Appel­la­ti­on  nordösr­lich von St. Emi­li­on. Hier wach­sen fül­li­ge Rote, aber auch ent­de­ckens­wer­te tro­cke­ne Weiß­wei­ne wie der von Châ­teau Pyan­ché. Er stammt über­wie­gend von 45 Jah­re alten Sau­vi­gnon blanc-Stöcken und reift in zum größ­ten Teil in gebrauch­ten Bar­ri­ques, was ihm zu sei­ner Wür­ze Kraft und Volu­men mit­gibt. Ein Schnäpp­chen, das nicht nur zu Fisch und Mee­res­früch­ten eine gute Figur macht. Um 10,50 Euro.

 

Alles­kön­ner

2021 Rosé vom Spät­bur­gun­der tr., Wein­gut Salwey

Bekannt ist das Wein­gut Salw­ey für sei­ne gro­ßen Wei­ne aus Bur­gun­der­sor­ten. Doch auch die „klei­nen“ kön­nen begeis­tern. Der Rosé-Gutswein  wird aus Spätburgunder-Trauben gekel­tert, mit 11,5 % Alko­hol ist er ein fri­sches, bele­ben­des Leicht­ge­wicht für vie­le Gele­gen­hei­ten, vom Glas für die blaue Stun­de über die Ves­per bis zur gro­ßen (Garten-)Party.  Um 9 Euro.

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