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Schock im Burgund: Laurent Ponsot verlässt die Domaine

Die Nachricht schlug unter Burgunderkennern wie eine Bombe ein: Laurent Ponsot, der legendäre Weinmacher (und Mitbesitzer) der Domaine Ponsot in Morey St. Denis, hat das Familien-Weingut verlassen. Er will mit seinem ältesten Sohn Clément künftig als Négoçiant in Gilly–les-Cîteaux arbeiten. Über die Gründe seines Ausscheidens aus der Domaine, an der er 25 Prozent der Anteile hält, machte der 60-Jährige keine Angaben. Bekannt ist nur, dass er die ihm persönlich gehörenden Weinberge „mitnimmt“. Auch einige Winzer, die ihre Trauben bisher an die Domaine geliefert hatten, werden künftig mit ihm zusammen arbeiten. „Ich besitze eigene Reben und habe Verträge mit meinen Winzerfreunden gemacht“, bestätigte er dem französischen Gault Millau-Magazin. Und: „Négoçiant zu sein ist nichts Schlimmes. Fast alle wichtigen Burgunder-Produzenten arbeiten aus Steuergründen als Négoçiant. Ab jetzt werde ich meine Winzerfreunde auch im Weinberg beraten und mich nicht einfach nur damit zufrieden geben, ihre Trauben zu kaufen.“

Die erste Kollektion der Laurent Ponsot-Weine wird 7 rote und 9 weisse Gewächse umfassen. Unter den roten sind Grands Crus wie Chambertin, Griotte-Chambertin und Clos St. Denis sowie der Premier Cru Chambolle-Musigny Les Charmes. Die Weissweine werden von den beiden Grands Crus Montrachet und Corton Charlemagne angeführt, gefolgt von den drei Meursault Premiers Crus Genevrières, Charmes und Perrières sowie einem Blagny.

Die Domaine Ponsot wird von Laurents drei Schwestern Rose-Marie, Cathérine und Stéphanie weitergeführt. Sie besitzt Reben in 12 Grands Crus der Côte-de-Nuits und ist der grösste Besitzer im Clos de la Roche. Die Weine gehörten in der Vergangenheit zu den gesuchtesten und teuersten des ganzen Burgund. Wer künftig als Weinmacher bei der Domaine Ponsot fungieren wird, ist derzeit noch unbekannt.

Laurent Ponsot war derjenige, der 2013 den Skandal um die gefälschten Weine des Amerianers Rudy Kurniawan ausgelöst hatte. Er entlarvte 22 Lots „der berühmtesten Ponsot-Weine“, die über das New Yorker Auktionshaus Acker Merril & Condit versteigert werden sollten, als Fälschungen und stoppte so den Verkauf.

 

 

 

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