Die besten Weissweine tragen in Deutschland die Bezeichnung „Grosses Gewächs“. Sie werden nach strengen Vorschriften erzeugt. Die wichtigsten: Sie müssen trocken schmecken und Spätlese-Charakter haben. Jens Priewe hat 179 dieser Grossen Gewächse vom Riesling aus dem schwierigen Jahrgang 2008 probiert und bewertet. Sein Fazit: Nicht alle sind groß, aber die Besten sind Weltklasse.
Dass ein Riesling alt werden kann, ist bekannt. Aber auch eine Scheurebe? Und dann noch eine trockene? Sie kann es. Nach über 20 Jahren präsentiert sich die trockene Spätlese vom Scheurebe-Spezialisten Pfeffingen aus der Mittelhaardt in blendender Verfassung: fein gereift, aber frisch.
Der höchst prämierte österreichische Rotwein ist der Perwolff: eine Cuvée aus Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon. Doch nun reißt Reinhold Krutzler, der Winzer, alle Cabernet-Stöcke raus. Blaufränkisch allein, so glaubt er, ergibt den besseren, charakterstärkeren Wein. Ein neuer österreichischer Trend?
Neben industrieller Billigware toppt der Discounter Aldi sein Weinsortiment immer wieder spektakulär auf. Am 26. April kommen für kurze Zeit drei neue Weine aus Baden ins Sortiment, die der Kaiserstühler Winzer Fritz Keller initiiert hat und für die er mutig seinen Namen hergibt. Einer der Weine ist richtig gut.
Endlich gibt es einen Champagner, den sich auch gemeine Reiche nicht leisten können – jedenfalls nicht täglich. Er kommt aus dem berühmten Champagnerhaus Krug und kostet rund 2300 Euro. Russsiche Oligarchen, chinesische Glücksritter, Wallstreetbanker und andere Exzentriker reiben sich schon die Hände.
Nach den Champagnerproduzenten und nach den südafrikanischen Winzern kündigt nun auch der Südtiroler Winzer Alois Lageder an, für seine Weine künftig weniger schwere Flaschen zu verwenden. Eine Pionierleistung in Italien, das protzige Flaschen liebt.
2007 war ein großes Rotweinjahr in Deutschland. August Kesseler aus Assmannshausen im Rheingau hat Spätburgunder erzeugt, die mit ihrer modernen Stilistik manchen Verächter deutscher Rotweine bekehren könnten. Jens Priewe findet, dass sie zu den absoluten Tops in Deutschland gehören.
Angelo Gaja ist ein erfolgreicher und weltweit hoch geschätzter Weinproduzent. In Deutschland tut er sich allerdings schwer. Seine Weine sind vielen der hiesigen Piemont-Liebhaber einfach zu teuer. Wer Gaja nicht kennt und seine 2007er nicht probiert hat, wird sich schwerlich vom Gegenteil überzeugen lassen. Jens Priewe hat sie verkostet.
In einer Beilage der Mailänder Finanzzeitung Milano Finanza wurden die Bewertungen der vier wichtigsten italienischen Weinführer zusammengefasst und ein Ranking der höchst benoteten Weine erstellt. An der Spitze steht – zur Überraschung aller – ein Wein aus Kampanien. Er hat sowohl im Gambero Rosso als auch im L’Espresso, im Veronelli und bei Luca Maroni die Höchstwertung erhalten.