Alle sprechen vom Riesling – auch Volker Gies. Aber was der südpfälzer Winzer 2010 an Weißburgunder im Keller hat, lässt manchen Riesling vergessen. Kein Wunder: Die Sorte steht bei ihm in Lagen, aus denen andere ihre Großen Gewächse beziehen. Ulrich Sautter empfiehlt den Calcit, Gies’ einfachsten Weißburgunder.
Ein so guter Wein für so unverschämt wenig Geld findet man nicht einmal auf den Paletten von Aldi. Ulrich Sautter hat ihn im Fachhandel aufgespürt. Dort erfreut sich dieser Südfranzose schon seit vielen Jahren größten Zuspruchs deutscher Weintrinker.
Der Schilcher Frizzante von Christian Reiterer ist kein schäumender Sprizz und kein roséfarbener Secco. Er ist ein origineller und originaler Perlwein aus der Weststeiermark, gemacht für Menschen, die des fruchtig-banalen Einerleis der Prickler satt sind und keine Angst vor Säure haben. Ein Sommerwein für Erwachsene.
Hoch prämierte, teure Weine aus Italien liegen derzeit wie Blei in den Regalen. Warum? Weil viele Basisweine inzwischen von so hoher Qualität sind, dass Konsumenten keinen Grund sehen, mehr als nötig auszugeben. Einer dieser Weine ist der Tellus. Kein Terroirwein, aber so gut, dass man fast glauben könnte, es sei einer.
Die Iberische Halbinsel ist derzeit eine Fundgrube preiswerter und dennoch exzellenter Rotweine. Doch dass ein Tinto vom Kaliber des L’Heravi weniger als zehn Euro kostet, ist auch im krisengeschüttelten Spanien selten – zumal der Wein biodynamisch erzeugt wird. Ulrich Sautter enthüllt das Geheimnis des Weins.
Grüner Veltliner gehört zu Österreich wie Erdäpfelsalat zum Backhendl. Dieser urtypische Wein steht einem Riesling an Qualität nicht nach – wenn er gut ist. Jens Priewe hat einen Grünen Veltliner gefunden, der nur beim Preis hinter einem Riesling hinterher läuft.
Les Amis de la Bouissière heißt der dritte Wein von La Bouissière, der unterste in der Hierarchie der berühmten Domaine in Gigondas an der südlichen Rhône. Er ist provozierend als „französischer Tafelwein“ etikettiert. Einen Jahrgang trägt er nicht. Dennoch ist er ein Rotwein von überwältigender Fülle, der nur halb so viel wie ein stolzer Gigondas kostet.
Jeder weiß, was ein Portwein ist – aber immer weniger Menschen trinken ihn. Deshalb gehen viele portugiesischen Winzer aus dem Douro-Tal dazu über, statt des süßen, gespriteten Ports einen trockenen Rotwein zu erzeugen. Dieser tolle Tinto ist so ein Wein: herrlich fruchtig, aber doch tanninbetont, moderat im Alkohol und noch moderater im Preis. Von Ulrich Sautter.
Der Wein dieses Chateau ist kein Geheimtipp mehr. Viele Bordeauxtrinker schätzen ihn, weil er wie ein Grand Cru schmeckt, aber so preiswert ist wie ein Bordeaux Supérieur (tatsächlich ist er ein Bordeaux Supérieur). Das Besondere: Hinter ihm stehen Sylvie und Jacques Guinaudeau, bekannt als Besitzer von Chateau Lafleur aus Pomerol.
Der Spruch 'Anything But Chardonnay (kurz ABC)' ist ja weltweit in aller Munde, keine Traube polarisiert so sehr, wie die Chardonnay Traube. Und wer die überreifen Weißen aus den extrem heißen und sonnenverwöhnten Landesteilen Australiens kennt, der teilt diese Einschätzung sofort.
So einen kräftigen und zugleich feinen Rotwein für unter zehn Euro findet man in Spanien selten. Seine Besonderheit ist die Frische. Im Gegensatz zu vielen anderen Rotweinen aus spanischen Anbaugebieten, die oft mehr Konfitürenoten als Frucht aufweisen, ist dieser Wein aus dem kühlen Navarra weder sättigend noch ermüdend.
Ein Rotwein mit blitzsauberer, lebendiger Frucht, kräftiger Struktur, feinem Tannin, ohne Holznoten – und aus Georgien: Was das Team um den deutschen Unternehmer Burkhard Schuchmann aus der kaukasischen Massenwein-Sorte Saperavi gemacht hat, ist besser als vieles, was in dieser Preiskategorie aus renommierten europäischen Sorten gemacht wird.