Rheinland-Pfalz erlaubt Säuerung des Jahrgangs 2018

Wegen der hohen Tem­pe­ra­tu­ren und des damit ver­bun­de­nen schnel­len Säu­reschwunds in den Trau­ben hat das Wein­bau­mi­nis­te­ri­um in Mainz die Säue­rung von Most, Jung­wein und Wein des Jahr­gangs 2018 in allen rheinland-pfälzischen Anbau­ge­bie­ten erlaubt. Nor­ma­ler­wei­se ist die Säue­rung in den nörd­li­chen Anbau­ge­bie­ten Euro­pas nicht zuge­las­sen. Nur bei Vor­lie­gen außer­ge­wöhn­li­cher Wit­te­rungs­be­din­gun­gen kön­nen die Län­der per Son­der­ge­neh­mi­gung die Säue­rung Most bezie­hungs­wei­se Wein zulas­sen.

„Mit die­ser früh­zei­ti­gen Ent­schei­dung möch­te ich sicher­stel­len, dass unse­re Wein­bau­be­trie­be vor Lese­be­ginn Klar­heit haben“, so Minis­ter Vol­ker Wis­sing. Gesäu­ert wer­den darf mit Wein­säu­re und in gerin­gen Men­gen (vor der Fül­lung) mit Zitro­nen­säu­re. Nur Eis­wei­ne sind von der Säue­rung aus­ge­schlos­sen.

Die Vege­ta­ti­ons­pe­ri­ode 2018 war lan­des­weit bis Anfang August von über­durch­schnitt­lich hohen Tem­pe­ra­tu­ren geprägt, was ins­be­son­de­re für die Mona­te Juni, Juli und den Beginn des Augusts zutrifft. Dies ging, von loka­len Gewit­ter­er­eig­nis­sen abge­se­hen, ein­her mit außer­or­dent­lich gerin­gen Nie­der­schlä­gen in wei­ten Tei­len des Lan­des. Dar­über hin­aus herrsch­te eine mehr­wö­chi­ge Hit­ze­wel­le mit Tages­höchst­tem­pe­ra­tu­ren von 35° bis 38° C im gesam­ten Gebiet von Rheinland-Pfalz. Die hohen Tem­pe­ra­tu­ren ver­bun­den mit einem ste­ti­gen hei­ßen Wind ver­ur­sach­ten hohe Tran­spi­ra­ti­ons­ver­lus­te der Reben sowie einen star­ken Abbau der Äpfel­säu­re. Die­se stark vom lang­jäh­ri­gen Mit­tel abwei­chen­den Wet­ter­be­din­gun­gen haben zu einer außer­ge­wöhn­lich frü­hen und star­ken Abnah­me der Säu­re­ge­hal­te in den Wein­trau­ben geführt, ver­bun­den mit einem star­ken Anstieg der pH-Werte. Die durch­ge­führ­ten Rei­fe­mes­sun­gen zum Zeit­punkt 7. August 2018 erbrach­ten im Durch­schnitt Säu­re­ge­hal­te, die zwi­schen 5,2 und 8,0 g/L nied­ri­ger sind als im lang­jäh­ri­gen Mit­tel.

Rheinland-Pfalz ist das Bun­des­land mit der höchs­ten Zahl an Wein­an­bau­ge­bie­ten (Ahr, Mit­tel­rhein, Nahe, Mosel, Rhein­hes­sen, Pfalz). Des­halb hat eine Frei­ga­be der Säue­rung für ande­re wein­bau­trei­ben­de Bun­des­län­der Signal­wir­kung. Bereits in den Jah­ren 2017, 2016, 2015, 2014, 2012, 2011 und 2009 war (in nahe­zu allen Wein­an­bau­ge­bie­ten Deutsch­lands) das Auf­säu­ern von Wein erlaubt wor­den.

 

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