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“Rheinhessen genießen”: Kulinarische Tour durchs Hügelland

Rheinhessen ist in Bewegung. Nach oben. Das größte Weinanbaugebiet Deutschlands gilt vielen als das dynamischste. In den vergangenen Jahren machen junge Winzer von sich reden. Und nicht nur der Wein zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung, auch die mit ihm verbundene Gastronomie.

Überzeugen kann  man sich davon bei der kulinarischen Aktion  „Rheinhessen Genießen“. Das Projekt wurde 2016 von Rheinhessenwein e.V. aus der Taufe gehoben. Die Idee: Profilierte Gastronomen stellen ihr Lieblingslebensmittel in einem eigens kreierten Gericht vor – und den passenden Wein dazu. Weinkenner-Redakteur Jossi Loibl durfte schon mal ein wenig vorkosten.

© dieth+schröder/Rheinhessenwein e.V

In der Landeshauptstadt Mainz ging es ins Restaurant Geberts Weinstuben. Ein Familienbetrieb wie aus dem Bilderbuch, mit Weinlaube im Hof und einem Gastraum, der mit seinen bacchantischen Ölgemälden an ein an ein großzügiges Wohnzimmer erinnert. Auf den Tisch kam ein individuell interpretierter Klassiker: Strudel mit Blut- und Leberwurst auf Apfelgemüse. Deftigkeit spielt mit Süße und Säure, der dazu servierte trockene 2020er Muskateller „Offroad“ vom Weingut Beck komplettiert das Spiel mit Lebendigkeit und Frische.

© dieth+schröder/Rheinhessenwein e.V

Apropos Apfel: Hier tritt das spannende Projekt „Dein Ingelbaum“ auf den Plan. Bei Ingelheim nahe dem Rhein können, dank erfolgreichem Crowd Funding, Obstliebhaber Patenschaften übernehmen und naturnah angebaute Äpfel vom „eigenen´“ Baum ernten.

© dieth+schröder/Rheinhessenwein e.V

Etwas weiter im hügeligen Hinterland des Rheins liegt Appenheim mit seinem Top-Lage Hundertgulden. Die Winzer Jürgen Hofmann und Klaus Gres luden an den „Tisch des Weins“, eine großzügigen Picknickplatz oberhalb des Weinbergs. Mit Blick auf den Rhein wurden Rieslinge verkostet, die das Potenzial des lang unterschätzten Ortes und seiner Top-Lage eindrucksvoll belegen. Tipp für Schnäppchenjäger: der 2018er Appenheimer Hundertgulden Riesling von Klaus Gres. Dicht, mineralisch, anhaltend. „It‘s a steal“, würden die Engländer sagen.

© dieth+schröder/Rheinhessenwein e.V

Das prominenteste teilnehmende Restaurant ist wohl das Bootshaus im neu eröffneten Hotel Papa Rhein. Mit Blick auf Rüdesheim am gegenliegenden Rheinufer zelebriert Starkoch Nils Henkel hier eine elegante Regionalküche. Seine gebeizte Forelle im Gurkensud mit Kürbis ist moderne Kochkunst und zugleich ein Bekenntnis zur Region. Der begleitende Wein kommt ebenfalls von einem prominenten Namen: 2020 Riesling vom Kalkstein vom VDP-Weingut Wittmann in Westhofen. Mehr als eine runde Sache.

© dieth+schröder/Rheinhessenwein e.V

Rheinhessen Genießen läuft vom 17. September bis 1. November, insgesamt nehmen 25 Restaurants vom der Weinstube über den Landgasthof bis zum Gourmetrestaurant an „Rheinhessen genießen“ teil,

Alle Betriebe und ihr Angebot finden Sie unter: www.rheinhessen.de/rheinhessen-geniessen.

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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