Quinta do Vallado: Weine vom Douro in allen Facetten

© Quinta do Vallado
300 Jahre Geschichte und voll auf der Höhe der Zeit: Die Quinta do Vallado zeigt das Potenzial des berühmten Weinbaugebiets in Portugal.

1716 gegrün­det, gehört die Quin­ta do Val­la­do zu den ältes­ten noch exis­tie­ren­den Wein­gü­tern im Dou­ro. Mit­te des 19. Jahr­hun­derts führ­te eine Frau die Geschi­cke, die  schon zu Leb­zei­ten zur Legen­de wur­de: Antó­nia Ade­lai­de Fer­rei­ra (1811 – 1896). Sie moder­ni­sier­te den Pro­zess der Portwein-Produktion, kre­ierte neue Wein­sti­le und setz­te sich poli­tisch für den Bau von Kran­ken­häu­sern, Schu­len und Kin­der­gär­ten in der armen Regi­on ein. In die­ser Zeit pro­du­zier­te die Quin­ta Trau­ben für das Port-Handelshaus Fer­rei­ra, das die Wei­ne vor allem nach Eng­land lieferte.

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Der gro­ße Cut kam 1987, als das Han­dels­haus Fer­rei­ra ver­kauft wur­de und die Quin­ta auf eige­nen Füßen ste­hen muss­te. Die Nach­kom­men von Dona Ade­lai­de nah­men es als Chan­ce und stell­ten den Betrieb völ­lig neu auf. Zu den 10 Hekt­ar alter Wein­ber­ge kamen 55 neu bepflanz­te hin­zu, die Wei­ne wur­den fort­an unter eige­nem Label ver­mark­tet und das Port­fo­lio stark erwei­tert. Zu den tra­di­tio­nel­len, mit Brannt­wein ver­stärk­ten Port­wei­nen kamen tro­cke­ne Weiß- und Rot­wei­ne, die rasch für Furo­re sorg­ten und heu­te zu den gefrag­tes­ten der Regi­on gehören.

© Quin­ta do Vallado

Im Jahr 2009 wur­de die Quin­ta do Orgal mit 35 Hekt­ar bio­lo­gisch bewirt­schaf­te­ten Reben über­nom­men. Im  sel­ben Jahr wur­de ein neu­es Kel­lerei­ge­bäu­de errich­tet, das moder­ne Kel­ler­tech­nik mit moder­ner Archi­tek­tur ver­bin­det und zu den meist­be­such­ten Orten im Dou­rot­al wur­de, das seit 2001 zum Unesco-Kulturerbe gehört. Aktu­ell  wird die Quin­ta von João Fer­rei­ra Álva­res Ribei­ro (CEO), Fran­cis­co Fer­rei­ra (Tech­nik, Pro­duk­ti­on) gelei­tet, unter­stützt von Fran­cis­co Ola­zá­ba. Alle drei sind Ur-Ur-Ur-Enkel von Dona Antó­nia Ade­lai­de Ferreira.

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Quinta do Vallado: Ausgewählte Weine

2021 Dou­ro bran­co Quin­ta do Vallado

Der Einstiegs-Weißwein von Val­la­do wird aus fünf tra­di­tio­nel­len Sor­ten gekel­tert. Er Duf­tet ein­la­dend frisch (Blü­ten, Melo­ne, Zitrus) und zeigt auch mine­ra­li­sche Anklän­ge. Durch und durch tro­cken, dabei weich und trin­kig. Um 8 Euro

2020 Dou­ro bran­co Reser­va, Quin­ta do Vallado

Kraft­vol­ler Wein, der sei­ne viel­schich­ti­ge Aro­ma­tik auch dem Aus­bau in 500-Liter Eichen­fäs­sern  ver­dankt. Das Holz ist spür­bar aber unauf­dring­lich. Mit sei­ner  har­mo­ni­schen Säu­re und lang­an­hal­ten­dem Geschmack ein wür­di­ger Beglei­ter zu edlem Fisch, Mee­res­früch­ten oder Geflü­gel. Um 24 Euro

2018 Tres Mel­ros Dou­ro Tin­to, Quin­ta do Vallado

Bei den „Drei Dros­seln“ passt alles zusam­men: Frucht (Rote Bee­ren), Wür­ze (Holz,Vanille, Kräu­ter) und ordent­lich Gripp am Gau­men. Viel Wein fürs Geld! Um 11 Euro.

2019 Dou­ro Tin­to Sou­sao, Quin­ta do Vallado

Sou­sao ist eine der über 300 alten auto­chtho­nen Reb­sor­ten Por­tu­gals. Sie wird meist in Cuvées ver­ar­bei­tet. Die Trau­ben für die­sen rein­sor­ti­gen Sou­sao wer­den in  tra­di­tio­nel­len Lag­ares, gro­ßen offe­nen Bot­ti­chen aus Gra­nit, mit den Füßen gestampft. So lösen sich nur die erwünsch­ten der reich­lich vor­han­de­nen Tan­ni­ne und Pig­men­te sanft aus den Bee­ren­häu­tern. Anschlie­ßend wird der Wein in Bar­ri­ques aus­ge­baut. Das Ergenbnis ist ein Wein mit viel dunk­ler Bee­ren­frucht, rau­chi­ger Wür­ze und anhal­ten­dem Geschmack. Um 25 Euro.

2018 Vin­ha da Coroa Dou­ro Tin­to, Quin­ta do Vallado

Die Reben in der Vin­ha da Coroa sind alt (über 60 Jah­re) und haben den Über­blick: Der Wein­berg mit 27 (!) Reb­sor­ten liegt auf 330 Metern weit ober­halb der Quin­ta do Val­la­do. Das küh­le­re Mikro­kli­ma erklärt die Fines­se, die die­sen Wein aus­zeich­net. Viel­schich­tig, ele­gant und nobel ist er der bur­gun­disch anmu­ten­de  Bot­schaf­ter die­ses spe­zi­el­len Ter­ro­irs. Um 60 Euro.

Por­to Bran­co, Quin­ta do Vallado

Über­wie­gend aus Mus­ka­tel­ler gekel­tert, zeigt die­ser wei­ße Port inten­si­ven Duft nach Blü­ten und Zitrus­früch­ten, der sich im Mund fort­setzt. Mit sei­ner har­mo­ni­schen Süße und sei­ner Fri­sche schmeckt er als klas­si­scher Ape­ri­tif, zu leich­ten  Des­sert sowie in bele­ben­den, moder­nen Cock­tails. Um 12 Euro.

10 Years old Taw­ny Port, Quin­ta do Vallado

Cuvée aus Wei­nen, die im Durschnitt zehn Jah­re in gro­ßen, alten Eichen­fäs­sern reif­ten. Taw­ny („loh­far­be­ne“) Ports sind trink­reif, wenn sie in den Ver­kauf kom­men. Die­ser über­zeugt mit Aro­men von Tro­cken­früch­ten, kan­dier­ten Zitrus­früch­ten und Tabak, sam­ti­gen Gerb­stof­fen und gut inte­grier­ter Süße. Tra­di­tio­nel­ler Ape­ri­tif sowie zu rei­fem (Blauschimmel-) Käse und Des­serts. 0,5 l um 21 Euro

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