Vladimir Puklavec ist in der großen, weiten Welt zu Hause. Sein Fach ist der Gasanlagenbau, und darin ist er international sehr erfolgreich. Als er einen Anruf des Bürgermeisters von Ormoz erhielt, der ihn fragte, ob er den alten Keller der Winzergenossenschaft Jeruzalem-Ormoz kaufen wolle, zögerte er nicht lange mit der Antwort. Er sagte zu und erwarb 2009 den alten Genossenschaftsbesitz. Seitdem hat der Unternehmer die Vision, mit Wein ebenso erfolgreich zu werden wie mit dem Gasanlagenbau: „In fünf Jahren möchten wir zu den zehn besten Weißweinproduzenten der Welt gehören“, verkündete er vor ein paar Monaten vor einem Dutzend staunender Journalisten, die sich mit ihm in der Sky Lounge in München getroffen hatten.
Slowenien ist international vor allem für seine Weißweine bekannt. Rund 25 000 Hektar Rebfläche verteilen sich auf die drei großen Anbauregionen Primorska an der Adriaküste, Posavje im Süden und Podravje im Nordosten. Dort im Drau-Tal, in dem Hügelland von Ljutomer-Ormoz rund um die Stadt Jeruzalem, von wo der Anruf des Bürgermeisters kam, werden aus Riesling, Welschriesling und Furmint Weltklasse-Weine erzeugt – aber vor allem Auslesen, Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen. Exportiert werden diese süßen Weine so gut wie gar nicht. 90 Prozent des slowenischen Weins wird im eigenen Land getrunken.
Puklavec will das ändern und aus den vorhandenen Rebsorten trockene Weine machen. Weine für junge Menschen zwischen 19 und 35 Jahren, die Frucht und Frische mögen und sich lieber an schmeckbarer Qualität orientieren als an möglichen zukünftigen Qualitäts-Potenzialen.
Den riesigen Keller, der für sechs Millionen Flaschen ausgelegt ist, hat er bereits mit moderner Technik bestückt. Auch in die Weinberge hat er viel investiert. Am meisten aber investiert er ins Marketing. Als internationaler Unternehmer weiß er, wie wichtig es ist, die richtige Strategie und die richtige Verpackung zu haben. Flasche und das Etikett seiner Weine wurden beispielsweise an 1000 Testpersonen überprüft, das Design immer wieder verfeinert, um bei der Zielgruppe Neugier- und Kaufimpulse auszulösen.
Und die Weine? 2009 ist der erste offizielle Jahrgang, und was Puklavec nach München mitgebracht hatte, waren knackige, fruchtbetonte Weine, sauber vinifiziert, leicht und unkompliziert zu trinken – Spaßweine eben.
Sein Sauvignon Blanc und die Rebsortencuvée Sauvignon Blanc & Furmint sind frische und eingängige Weine. Der Sauvignon Blanc ist eher leichter, fruchtig in der Nase und bleibt dann unaufdringlich. Mit Furmint ist er voller, bleibt länger am Gaumen, so dass sich die Aromen deutlicher bemerkbar machen. Für rund 7,90 Euro (Sauvignon Blanc), bzw. 4,90 Euro (Sauvignon Blanc & Furmint) sind sie allemal einen Griff ins Regal wert und für einen netten Abend mit Freunden gut zu empfehlen.
Das gilt für den Terrace (7,90 Euro) – eine Cuvée aus Sauvignon Blanc, Welschriesling, Chardonnay und Riesling – nur eingeschränkt. Mir wurde nicht ganz klar, wohin dieser Wein steuert. Frische Säure und Würze streiten sich hier ein bisschen zu viel.
In den Niederlanden verkaufen sich Puklavecs Weine bereits recht gut, unterstützt von Community-Marketing mit Freundschaftsbändchen und Weinfesten, um die Weine mit einem Erlebnis von Gemeinschaft verbinden zu können. Daher kommt auch der Name: puklavec & friends …
In Deutschland sind die Weine derzeit bei keinem Importeur gelistet. Sie sind nur über Kristina Puklavec, die Tochter Vladimirs, erhätlich:
puklavec & friends
Mildred-Scheel-Straße 1
53175 Bonn
Tel.: 0228 / 60 44 88 41
info@puklavecandfriends.com
www.puklavecandfriends.com