Das Consorzio Prosecco hofft, schon vom Jahrgang 2020 die ersten Prosecco Rosé auf den Markt bringen zu können. Im Mai hatten die Mitglieder einstimmig den Beschluss gefasst, dem Prosecco zehn bis 15 Prozent Pinot Nero-Wein beizumischen. Das Ziel: einen mehr oder minder intensiven lachsfarbenen Schaumwein zu erhalten. Jetzt müssen die bürokratischen Hürden überwunden werden, damit der Beschluss vom Landwirtschaftsministerium in Rom dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden und Gesetzeskraft erlangen kann. Bislang dürfen für den Prosecco nur weiße Glera-Trauben verwendet werden (sowie maximal 15 Prozent andere weiße Sorten). „Mit etwas Glück schaffen wir es, die Freigabe für den Prosecco Rosé zum 1. Januar 2021 zu erreichen“, sagt Luca Giavi, Direktor des Consorzio.
Geschätzt wird das Marktpotenzial für den Prosecco Rosé auf jährlich 30 Millionen Flaschen. Es wird den Wein, so der Consorzio-Beschluss, nur als Spumante, nicht als Frizzante geben. Zugelassen sind (fast) alle Geschmacksrichtungen von Brut Nature über Brut bis zu Extra Dry. Die letztere Variante soll speziell dem asiatischen Geschmack entgegen kommen. Eine noch restsüßere Dry-Variante ist nicht vorgesehen.
Das Consorzio Prosecco D.O.C. repräsentiert Winzer und Kellereien in der Provinz Treviso sowie aus dem Friaul. Der D.O.C.G.-Prosecco aus dem historischen Kerngebiet um Conegliano und Valdobbiadene wird hingegen vom Consorzio Prosecco Superiore repräsentiert. Von dort ist kein Prosecco Rosé vorgesehen.