Start WineHappens Unter zehn Euro Prosecco „Gaiante“ von Borgoluce: Einfach, aber nicht zahnlos

Prosecco „Gaiante“ von Borgoluce: Einfach, aber nicht zahnlos

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Wo immer Wein-bashing vorkommt – der Prosecco ist dabei. Besonders Sommeliers, Weinakademiker und sonstige im Weinfach Diplomierte lassen keine Gelegenheit aus, die Nase über Prosecco zu rümpfen – natürlich nicht alle, aber viele. Zu einfältig, zu simpel, zu harmlos sei der Wein, zu kommerziell seine Vermarktung. Wenn ein Wein schäumt, meinen sie, müsse er seriös schäumen, also mindestens wie deutscher Winzersekt, französischer Crémant oder gleich wie Champagner.

Prosecco ist immer noch Gegenstand abfälliger Bemerkungen

Sicher, man kann dieser Meinung sein. Aber sie ist von der Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz meilenweit entfernt. Zumindest die Deutschen sind begeisterte Prosecco-Trinker. Irren sie alle? Können sie nicht schmecken? Sind sie alle Lifestyle-Idioten? Wein-verbildete Snobs glauben es. Manchmal haben sie sogar Recht. Unter den Tropfen, die als Prosecco im Umlauf sind, gibt es lausige Exemplare. Sie werden aber nur von Leuten bejubelt, die unterschiedslos alles schlucken – Hauptsache: es prickelt. Was aber ist mit den guten Prosecco? Den authentischen? Den charaktervollen? Gibt es sie überhaupt? Wenn ja, warum müssen auch sie Gegenstand abfälliger Bemerkungen sein? Selbst in der gehobenen, nicht-italienischen Gastronomie werden sie gern als Aperitif angeboten, in privaten Haushalten sowie. Zu italienischen Antipasti – vom Parmaschinken über gegrilltes Gemüse bis zu frittierten Meeresfrüchten – gibt es kaum Besseres und Passenderes als den leichten, erfrischenden, gut gekühlten Prosecco.

Borgoluce ist kein reines Weingut

Soviel der Vorrede. Hier soll nun von einem Weingut die Rede sein, das nicht nur gute, sondern außergewöhnlich gute Prosecco erzeugt. Es heisst Borgoluce und ist eigentlich kein Weingut, sondern ein riesiges landwirtschaftliches Gut mit 1400 Kühen, Büffeln, Schweinen, Schafen, mit Feldern, auf den alte Getreidesorten angebaut werden, mit Walnussbäumen, Olivenhainen und weitläufigen Wäldern, natürlich auch mit Weinbergen. Jährlich wird eine halbe Million Flaschen Wein produziert, der größte Teil Prosecco. Der Gaiante, von dem hier die Rede ist, ist der einfachste aller Borgoluce-Prosecco. Aber schon er bereitet denen, die guten Prosecco schätzen, ein immenses Vergnügen. Er ist leicht (11 Vol.%) und lecker, duftet nach Birne und frischer Hefe, charmiert mit Frische und Lebendigkeit, ist dabei schnörkellos, sauber, präzise. Auch Laien schmecken sofort den Unterschied zu den industriellen Prosecco.

Das Prosecco Anbaugebiet um Treviso

Der Gaiante ist „nur“ ein Frizzante

Und noch etwas: Der Gaiante ist kein Spumante, sondern „nur“ ein Frizzante. Das macht, dass die Importeure für ihn keine Sektsteuer entrichten müssen. Sie betrüge etwas mehr als einen Euro. Entsprechend preiswert kann er angeboten werden. Eine qualitative Einbuße ist der geringere Flaschendruck nicht, zumal der Gaiante, wenn man ihn einschenkt, eine schöne, anhaltende Mousse entwickelt, die durchaus ein paar Sekunden steht. Übrigens hat die Flasche einen Schraubverschluss, was ungewöhnlich ist. Normalerweise sind Frizzante-Prosecco mit einem tappo raso verschlossen, einem mit Bindfaden befestigten Korken. Aber dem niedrigen Kohlensäuredruck hält auch ein Schraubverschluss stand.

Der Nachteil: Die Flasche ist zu schnell leer

Die Trauben für den Gaiante (100 Prozent Glera) kommen aus dem Hügelland um die Stadt Treviso, der DOC-Zone des Prosecco. Er ist kein Wein, den man ein ganzes Menu hindurch trinken würde. Dazu fehlt ihm die Substanz. Als Speisebegleiter sind die höherwertigen Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG von Borgoluce gedacht: der Brut oder Rive di Collalta. Sie sind kräftiger, besitzen mehr Mineralität, und sie sind Spumanti, also richtige Schaumweine. Der Gaiante ist der spritzige Aperitif- und Antipasti-Wein. Sein einziger Nachteil ist, dass die Flasche immer etwas zu schnell leer ist.

Gaiante Prosecco Frizzante, Borgoluce

Preis: 8,60 Euro

Bezug: www.invino.de


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