Pontet-Canet reift Wein in Amphoren

Mit Pontet-Canet aus Pau­il­lac setzt zum ers­ten Mal ein klas­si­fi­zier­tes Bordeaux-Château Ton­am­pho­ren zum Aus­bau sei­nes Grand Vin ein. Das bestä­tig­te Alfred Tes­se­ron, Besit­zer des nach offi­zi­el­ler Médoc-Klassifikation fünf­t­ran­gi­gen Gewäch­ses gegen­über der Pres­se. Rund 15 Pro­zent des Weins des Jahr­gangs 2012 wür­den in Ampho­ren rei­fen, die auf dem Châ­teau selbst her­ge­stellt wor­den sei­en. Die Ton­ge­fäs­se für Caber­net Sau­vi­gnon wei­sen gerin­ge Kie­s­an­tei­le auf, wäh­rend im Ton der Merlot-Amhoren gerin­ge Men­gen von Sand­stein und Lehm ent­hal­ten sind, prä­zi­sier­te Tes­se­ron. „Ich habe die Nase voll von zuviel Eiche“, wird  der 70-Jährige zitiert, der vor rund zehn Jah­ren begann, die 81 Hekt­ar Wein­ber­ge von Pontet-Canet kon­se­quent bio­dy­na­misch zu bewirtschaften.

Damit zählt Pontet-Canet zu der klei­nen, aber wach­sen­den Grup­pe von Top-Erzeugern, die zu dem tra­di­tio­nel­len, rund 9000 Jah­re alten Gär- und Aus­bau­ge­fäss zurück­keh­ren, das ver­mut­lich im Kau­ka­sus erfun­den wur­de. Zu die­ser Grup­pe gehö­ren zum Bei­spiel Betrie­be wie die Domaine Viret in Côtes-du-Rhône, Hamilton-Russell in Süd­afri­ka, Josko Grav­ner und Eli­sa­bet­ta Fora­do­ri in Ita­li­en, Bern­hard Ott und Landauer-Gisperk in Öster­reich, Schuch­mann Wines in Geor­gi­en und Peter-Jakob Kühn im Rheingau.

Seit der Umstel­lung auf Bio­dy­na­mie hat Pontet-Canet einen kome­ten­haf­ten Auf­stieg erlebt. Der Wein des Jahr­gangs 2009 hat bei Robert Par­ker mit 100 Punk­ten die maxi­ma­le Wer­tung erreicht, der 2010er zählt eben­falls zu sei­nen zehn Kan­di­da­ten, die einen poten­ti­el­len 100-Punkte-Wein erzeugt haben (96-100). Damit besitzt Pontet-Canet qua­si Pre­mier Cru-Status. Preis­lich liegt der Wein des Châ­teau aller­dings noch knapp 70 Pro­zent unter dem Niveau der ande­ren Premiers.

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