Peter Sisseck, Gründer und Önologe des Kult-Weingutes Dominio de Pingus in der spanischen Ribeira del Duero-Region, dementierte die Nachricht, dass der russische Präsident Wladimir Putin bei ihm Reben gekauft habe, um in seinem luxuriösen Feriendomizil bei Marbella einen Weinberg anzulegen. Dies hatte das in Andalusien erscheinende englischsprachige Webportal Olive Press behauptet und hinzugefügt, dass der Kremlchef den aus Dänemark stammenden Sisseck gebeten habe, als weinbaulicher Berater für ihn zu fungieren.
Sisseck stellte gegenüber der englische Wein- und Spirituosenzeitschrift Drinks Business klar: „Ich habe nie Kontakt mit Mr. Putin oder jemanden aus seiner Entourage gehabt und sicherlich keine Rebstöcke nach Südspanien verkauft. Wenn heute der 1. April wäre, hätte ich über die Meldung gelacht…So aber ist sie nur bescheuert.“
Putin, 62, besitzt laut Olive Press in Zagaleta oberhalb von Marbella ein Luxusanwesen mit 10 zehn Schlafräumen, zwei Pools, eigener Spa, Kino, Helikopter-Landeplatz und einer Garage für 20 Autos. Dazu zwei grosse unterirdische Keller, in denen angeblich Wein produziert werden soll. Das Anwesen existiert tatsächlich. Fraglich ist allerdings, ob es Eigentum des russischen Präsidenten ist. Anderen Quellen zufolge gehört es einer Gruppe von russischen Oligarchen.
Das Dementi von Sisseck ist auch deshalb glaubhaft, weil Putin laut Olive Press nur 25 Rebstöcke gekauft haben soll, die er um die Terrasse des Anwesens gepflanzt habe. 25 Rebstöcke machen noch keinen Weinberg. Um eine Weinproduktion aufzuziehen, sind es zu wenig. Abgesehen davon, passen Tempranillo-Reben nicht nach Andalusien. Schon gar nicht ergeben sie dort einen Wein, der mit Sissecks Pingus vergleichbar wäre. Dieser ist einer der teuersten spanischen Weine. Er kostet rund 1000 Euro pro Flasche.