Um den Alkoholmissbrauch einzudämmen, hat die puritanisch orientierte Regierung des US-Bundesstaats Pennsylvania probehalber zwei Weinautomaten aufstellen lassen. Dort kann Wein kaufen, wer sich elektronisch ausweisen kann und nüchtern ist. Um Letzteres zu überprüfen, müssen die Kunden ins Röhrchen blasen, bevor sie ihre Kreditkarte in den Schlitz stecken.
Was den Alkoholkonsum angeht, war der amerikanische Bundesstaat Pennsylvania schon immer Spitze. Bier oder Whiskey, Wodka oder Wein – das Monopol über den Kauf und Verkauf von Alkoholika liegt beim Staat. Er vergibt Lizenzen an sogenannte Liquor Stores, die die Getränke unter strengen Auflagen vertreiben dürfen. Die Furcht, dass seine Bürger billigen oder teurem Fusel erliegen und einem unchristlichen Lebenswandel huldigen könnten, teilt die Regierung dieses Bundesstaats mit zahlreichen anderen Bundesstaaten der Ostküste, etwa North Carolina. Bible Belt nennen die Amerikaner die Ostküste deshalb: Bibel-Gürtel.
Nun will Pennsylvania prüfen, ob man die Betreiber der Liquor Stores entlasten und die Kontrolle über Nüchternheit und Volljährigkeit der Weinkunden einem Automaten anvertrauen kann. Zunächst muss der Weinkunde seinen Führerschein in den Automatenschlitz stecken. Eine Kamera vergleicht sein Gesicht mit dem Foto auf dem Fahrdokument. Stimmt beides überein, wird der Kunde aufgefordert, in ein Röhrchen zu pusten, über das in Sekundenschnelle der Alkoholgehalt analysiert wird. Erst danach gibt es grünes Licht für den Kauf.
Sollten sich die Automaten bewähren, plant Pennsylvania die Aufstellung von 100 derartiger Wine Boxes.