Ornellaia-Auktion in Berlin: 40.000 Euro für neun Liter

Gerhard Kofler und Christiane zu Salm
Ex-Premiere-Chef Gerhard Kofler hat für 40 000 Euro die einzige Salmanazar-Flasche Ornellaia des Jahrgangs 2008 ersteigert - ein stolzer Preis für 9 Liter Wein (im Bild mit seiner Frau Christiane zu Salm). Doch die Flasche ist mit einem Kupferdrahtgeflecht von Rebecca Horn umrankt, einer der international renommiertesten deutschen Gegenwarts-Künstlerinnen. So gesehen, war der Erwerb der Flasche billig. Außerdem diente der Erlös der Auktion dem Ankauf neuer Kunstwerke für die Berliner Nationalgalerie.

Ex-Premiere-Chef Ger­hard Kof­ler hat für 40.000 Euro die ein­zi­ge Salmanazar-Flasche Ornell­a­ia des Jahr­gangs 2008 erstei­gert – ein stol­zer Preis für 9 Liter Wein (im Bild mit sei­ner Frau Chris­tia­ne zu Salm). Doch die Fla­sche ist mit einem Kup­fer­draht­ge­flecht von Rebec­ca Horn umrankt, einer der inter­na­tio­nal renom­mier­tes­ten deut­schen Gegenwarts-Künstlerinnen. So gese­hen, war der Erwerb der Fla­sche bil­lig. Außer­dem dien­te der Erlös der Auk­ti­on dem Ankauf neu­er Kunst­wer­ke für die Ber­li­ner Nationalgalerie.

Gerhard Kofler und Christiane SalmBei 40 000 Euro fiel der Ham­mer. Georg Kof­ler, bis 2007 Chef des Bezahl-Fernsehsenders Pre­mie­re (heu­te Sky), hat­te den Zuschag für das wert­volls­te Lot erhal­ten, das in der Ber­li­ner Natio­nal­ga­le­rie ver­stei­gert wur­de: laut Kata­log eine 9-Liter-Flasche Ornell­a­ia des Jahr­gangs 2008, in Wirk­lich­keit eine Skulp­tur von Rebec­ca Horn. Die in Ber­lin und Paris leben­de Künst­le­rin hat­te den Auf­trag erhal­ten, den Cha­rak­ter des Jahr­gangs 2008 („L’Energia“) künst­le­risch umzu­set­zen. Das Kup­fer­draht­ge­flecht mit den trich­ter­för­mi­gen Spie­geln, die das Son­nen­licht reflek­tie­ren, sym­bo­li­siert die Ener­gie, die in dem Wein steckt. Die Mar­che­si de’Frescobaldi, Besit­zer von Ornell­a­ia, glau­ben, dass der Wein genü­gend Ener­gie besitzt, um sich jahr­zehn­te­lang auf der Fla­sche zu verfeinern.

Zum Trinken zu schade

Aller­dings ist nicht davon aus­zu­ge­hen, dass die Fla­sche jemals geöff­net wird. Kof­ler ist zwar ein anspruchs­vol­ler Wein­trin­ker. Aber wenn er sich 12 Fla­schen Ornell­a­ia kau­fen wür­de (was der Men­ge von 9 Litern ent­spricht), müss­te er nur 1500 Euro zah­len: der Jahr­gang 2008 wird auf dem Markt für 125 Euro pro Fla­sche ange­bo­ten. Kof­ler ist ein pas­sio­nier­ter Kunst­samm­ler. Vor allem sei­ne Frau (als Chris­tia­ne zu Salm bekann­te frü­he­re Che­fin des Musik­sen­ders MTV, des Ein­kaufs­sen­der 9Live und son­nen­klar TV) besitzt eine umfang­rei­che Kunst­stif­tung namens About Chan­ge. Sie ver­ei­nigt zum Bei­spiel Wer­ke von Jona­than Mee­se, Pal­las Citro­en, Pae White, Cy Twom­bly und Horst Ade­meit (letz­te­rer stellt übri­gens bis 23. Sep­tem­ber im Ham­bur­ger Bahn­hof – Muse­um der Gegen­wart aus).

Neben der Salamanazar-Flasche kamen bei der Auk­ti­on in der Ber­li­ner Natio­nal­ga­le­rie noch zehn Dop­pel­ma­gn­ums (3 Liter) und drei Impe­ri­al­fla­schen (6 Liter) zum Aus­ruf, alle von Rebec­ca Horn indi­vi­du­ell gestal­tet. Sie brach­ten ins­ge­samt 130 000 Euro ein. Der Erlös geht an den Ver­ein der Freun­de der Natio­nal­ga­le­rie für den Ankauf neu­er Wer­ke. Die Ver­stei­ge­rung ist Teil des Pro­jekts Ven­dem­nia d’Artista, das die Mar­che­si de’Frescobaldi ins Leben geru­fen haben. Jedes Jahr über­nimmt ein inter­na­tio­nal berühm­ter Künst­ler die Auf­ga­be, den jewei­li­gen Jahr­gang künst­le­risch zu inter­pre­tie­ren, um eine klei­ne Men­ge von Künstler-Flaschen für einen guten Zweck zu ver­stei­gern. Bei der Ver­stei­ge­rung des 2007er Jahr­gangs im letz­ten Jahr in New York kamen umge­rech­net 110.000 Euro zusammen.

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