Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien hat ihre Klimadaten für das vergangene Jahr veröffentlicht. Danach war 2016 nach 2014, 2015 und 1994 das viertwärmste Jahr, seit Temperatur in Österreich gemessen wird (seit 250 Jahren). Die Jahresdurchschnittstemperatur lag um 1° Celsius über dem langjährigen Mittel. Am heissesten war es am 11. Juli in der Stadt Krems. Die durchschnittliche Tagestemperatur betrug dort 36° Celsius. Hätte es Ende April/Anfang Mai nicht einen Kälteeinbruch mit verheerenden Frösten gegeben, hätte 2016 sogar einen Hitzerekord aufstellen können.
Überhaupt war 2016 ein Jahr der Extreme. So lag die Niederschlagsmenge in Österreich rund zehn Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Damit ist 2016 zugleich eines der nassesten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn. Am stärksten von Niederschlägen betroffen war das Weinviertel, wo die Niederschlagsmenge bis zu 30 Prozent über dem langjährigen Mittel lag. Zugleich war der Dezember österreichweit der zweitsonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen, und die Niederschlagsmenge lag um 80 Prozent unter dem Durchschnittswert für diesen Monat.
Der Jahrgang selbst teils dramatischen Mengenverlusten geprägt, herrvorgerufen durch die Spätfröste und späteren Hagel. Am schlimmsten ist die Situation in der Steiermark und im Südburgenland, wo bis zu dreiviertel einer normalen Ernte verloren gegangen sind. Die Qualität des restlichen Weins ist dafür hervorragend. Auch in der Wachau, in Krems und im Kamptal und in Carnuntum sind die Winzer nicht unzufrieden. Die Mengeneinbussen sind weniger stark, die Qualität zufriedenstellend. Positiv ist, dass die Alkoholwerte in 2016 generell niedriger liegen. Für die Wachau heisst das aber auch: weniger Smaragde. Schwierig war die Situation bei den Rotweinwinzern im Burgenland, die nicht nur gegen Hagel, sondern des feucht-warmen Klimas wegen auch mit Fäulnis zu kämpfen hatten. Wer die von der Nassfäule befallenen Trauben jedoch sorgfältig ausgelesen hat, hat gute bis sehr gute Qualitäten ernten können.