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Octomore 10 – 2012 First Limited Release 80,5ppm, 50.0%

Nun ist er endlich da und wahrscheinlich auch schnell wieder ausverkauft, der erste zehnjährige Octomore. Der Kultwhisky aus dem Bourbonfass, diesmal in limitierter Auflage von 6.000 Flaschen weltweit, wird seit Dezember 2012 zu einem Preis zwischen 200 und 300 Euro angeboten.

Der Name Octomore bedeutet „Large Eight“, also das große Achtel (octo = lateinisch für „acht“). Unweit von der Bruichladdich-Destillerie befindet sich die Octomore-Farm mit acht kleineren bäuerlichen Anwesen. Der Name kam durch die Zerlegung eines alten Islay-Anwesens in diese acht Teile zustande.

Die Farm gehört heute dem Paten des Octomore, James Brown. Die alte Brennerei, die sich auf dem Hof befand, wird heute als Ferienhaus genutzt. Die torfigsten Whiskys der Welt werden zwar in der Destillerie Bruichladdich produziert, doch gelagert wird der Octomore weiterhin auf der alten Farm. Diese Abfüllung mit dem Destillat aus dem Entstehungsjahr 2002 wurde erstmals mit 80,5ppm „angereichert“, bevor der Phenolgehalt der weiteren Versionen stetig bis auf 169ppm aufgestockt wurde. Auch hier wieder vertreten: die Zahl „Acht“ (80,5ppm)!

Die Notes zum Vorgänger des Octomore 10 Year, dem Octomore 5_169 mit 169ppm, finden sie hier.

Tasting Notes


Octomore 10 – 2012 First Limited Release 80,5ppm, 50.0%

88

Farbe: Sonnenlicht
Nase: Frisch und geradlinig. Süße Malz- und trockene Ginaromen mit Torf und Asche. Dazu Limetten, Grapefruit, geraspelte Zitronenschalen, Avocados und grüne Stachelbeeren.
Geschmack: Wieder die frischen grünen Noten wie in der Nase – nur jetzt mit viel mehr torfigem Rauch, gemahlenem schwarzen Pfeffer und Honig. Der Übergang zum Finish wird etwas bitter mit Aromen von Wachholderbeeren und unreifen Walnüssen.
Abgang: Lang! Zitrone und wieder leicht bittere Noten von grünen Nüssen. Am Ende bleibt nur noch eine geballte Torfladung zurück.
Bemerkung: Mit zehn Jahren nicht unbedingt besser als die Vorgänger-Versionen mit fünf bis sechs Jahren! Geht man davon aus, dass es nicht bei der First Limited Release bleiben wird, so könnte diese Abfüllung, trotz des stolzen Preises, für die Whiskykollektion geeignet sein.
88 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 88 / Abgang: 87)


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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