Laut Wikipedia genießt Müller-Thurgau beim Publikum „einen sehr schlechten Ruf“. Die Frage ist: Liegt das an der Rebsorte? Oder liegt das an den Winzern, die nichts Rechtes mit ihr anzufangen wissen? Vermutlich ein bisschen an beidem, vor allem aber am Publikum, das die Rebsorte generell ablehnt, auch dann, wenn sie sich als Rivaner tarnt. Fazit: Ist der Ruf erst einmal ruiniert, kann der Wein so gut sein, wie er will. Er bleibt ein Müller-Thurgau. Dabei existiert der gute, spannende Wein aus dieser Sorte durchaus. Das Problem ist, dass nur wenige Weintrinker es wissen. Am wenigstens die sogenannten Experten – also jene, die auch Wikipedia mit Informationen speisen.
Horst Sauer, Silvaner- und Riesling-Champion aus Escherndorf am Main, hat 21 Prozent seiner Weinberge mit Müller-Thurgau bepflanzt. Er kann das Problem genau eingrenzen: „Stammkunden wissen, dass sie bei uns hohe Qualität bekommen, Neukunden sind dem Müller-Thurgau gegenüber negativ eingestellt.“
Müller-Thurgau die zweithäufigste Rebsorte
Casteller SchlossbergFranken ist Silvanerland. Aber Müller-Thurgau ist die in Franken mit Abstand am häufigsten anzutreffende Rebsorte. Man findet sie am Steigerwald um Iphofen und in Randersacker ebenso wie im Maindreieck bei Würzburg oder am Untermain zwischen Wertheim und Aschaffenburg. Ganz zu schweigen von Rheinhessen, der Pfalz und Baden. Überall dort ist Müller-Thurgau noch heute die Brot- und Buttersorte vieler Winzer. Auch wenn sie im Rückzug begriffen ist, so ist sie deutschlandweit noch immer die zweithäufigste Rebsorte nach dem Riesling.
In Franken gibt es beispielsweise Dutzende von Winzern, die elegante, frische Weißweine aus dieser Sorte keltern, die nicht nur bei unbedarften Weintrinkern auf Gegenliebe stoßen. Klaus Giegerich vom gleichnamigen Weingut aus Großwallstadt glaubt deshalb: „Das Potenzial der Müller-Thurgau wird unterschätzt.“
Größtes Potenzial als Basiswein
Das größte Potenzial besitzt sie – darin sind sich die meisten Winzer einig – im Bereich Basiswein. Da ist Müller-Thurgau eine feste Größe. „Die Stärken des Müller-Thurgaus liegen eher im Einstiegs- und Mittelsegment der Qualitätspyramide“, drückt Rainer Sauer aus Escherndorf es betriebstechnisch aus, fügt aber hinzu: „In guten Jahrgängen mit physiologisch hochreifem und gesunden Lesegut ist es auch möglich, hochwertige Weine aus dieser Rebsorte zu erzeugen.“
Rainer Sauer gehört wie sein Winzerkollege Horst Sauer der fränkischen Winzergruppe Frank & Frei an, die 1996 gegründet wurde und sich auf ihre Fahnen geschrieben hat, das Image des Müller-Thurgau zu entstauben. „Wir wollen lebendige, unkomplizierte Weine mit glasklarer Frucht und wieder erkennbarem Geschmacksbild erzeugen“, heißt es in ihren Statuten.
Heute gehören der Gruppe 16 Winzer an, neben den Sauers aus Escherndorf so renommierte wie Ludwig Knoll vom Würzburger Weingut am Stein und Artur Steinmann in Sommerhausen. Ihre Frank & Frei-Weine kosten zwischen 5,80 und 6,80 Euro, als spritziger Secco einen Euro mehr pro Flasche.
Hohe Anforderungen, niedriger Preis
Logo “Frank & Frei”Relativ kleines Geld also. Dabei sind die Anforderungen an Rebe und Wein hoch: Anschnitt auf nicht mehr als 4 bis 6 Augen pro Quadratmeter, besonders gründliche Laubarbeit mit Augenmerk auf gute, die Bildung der Apfelsäure fördernde Belüftung, gesundes, vollreifes Lesegut von 70 bis 80 Grad Oechsle, Lese nur in den kühlen Morgen- oder Abendstunden, damit die dünnhäutigen Beeren nicht platzen und sich kein Essigstich bilden kann. Außerdem soll die Gärtemperatur 15 °C nicht überschreiten.
Die Rechnung ging auf. Schon beim Start 1996 waren die gefüllten 50.000 Flaschen Frank & Frei binnen sechs Wochen ausverkauft. 2006 wurde bereits die Marke von 400.000 Bocksbeuteln erreicht.
Auch das Juliusspital macht sich stark
Markus GreulichDer Erfolg beflügelte auch andere Weingüter, die nicht der Frank & Frei-Gruppe angehören. Sie begannen, aus der als langweilig geltenden Müller-Thurgau-Rebe knackige, kesse Weine zu machen, die mit Leichtigkeit und Frische brillieren: der ehrgeizige Markus Greulich vom Ebracher Hof in Hüttenheim zum Beispiel, dessen Weinberge relativ hoch am Steigerwald liegen.
Oder der bedächtigere Bruno Schmitt von den Trockenen Schmitts in Randersacker. Selbst das große Juliusspial in Würzburg macht sich für den Müller-Thurgau stark. „Bei entsprechender Pflege im Weinberg ergibt die Sorte feine, aromatisch ansprechende Weine mit mineralischer Frische“, sagt dessen Leiter Horst Kolesch. „Leider treffen Liebhaber des unkomplizierten Weingenusses viel zu häufig auf leidenschaftslose, lieblos gemachte Weine aus dieser Sorte.“
Nicht mehr als 8000 Kilogramm pro Hektar
Tobias WeickertDie Kollegen aus den kleinen fränkischen Privatbetrieben sehen das ähnlich: „Wenn man sorgfältig mit ihr umgeht, ist die Müller-Thurgau eine erstklassige Rebsorte“, sagen Ralf und Gerald Baldauf aus Ramsthal. Ulrich und Wolfgang Luckert vom Zehnthof in Sulzfeld präzisieren: „Bei geringen Erträgen und guter weinbaulicher Pflege ist es kein Problem, hervorragende Weine aus ihr zu erzeugen.“
Der Sommeracher Jungwinzer Tobias Weickert, der eine sichere Hand für die aromatischen Sorten hat, bestätigt und relativiert die Aussage zugleich: „Der Müller-Thurgau hat ein hohes Qualitätspotenzial – aber nur bei entsprechender Ertragsreduzierung.“ Für ihn bedeutet das: 8000 Kilogramm Trauben (berechnet auf den Hektar) für die Literflaschenqualität, 6000 Kilogramm für die mittleren Qualitäten im Bocksbeutel, bei Spätlesen sogar noch weniger.
„Die jetzige Situation ist wunderbar…“
Der wohl erfolgreichste Müller-Thurgau-Pionier in Franken ist Christian Stahl aus Auernhofen im Taubertal. Bei ihm ist Müller-Thurgau nicht nur die wichtigste Sorte geworden. Der Wein aus ihr ist immer auch am schnellsten ausverkauft – zumindest die einfachen Weine in der 6,50 Euro-Klasse.
Daneben produziert Stahl aber auch hochwertige Lagen-Weine aus Müller-Thurgau, etwa vom Herrschaftsberg und vom Hasennest. Beides Weine mit Riesling-ähnlicher Aromatik, die zwar offiziell nur einfache Qualitätsweine, tatsächlich jedoch satte Spätlesen sind, gewachsen auf Muschelkalk-Böden mit Erträgen von weniger als 5000 Kilogramm Trauben pro Hektar.
Stahl will nicht über das schlechte Image dieser Sorte klagen. Im Gegenteil: „Die jetzige Situation ist wunderbar.“
Müller-Thurgau – frisch und fruchtig
Im Duft sehr zurückhaltend, Anklänge an überreife Frühäpfel und frisch gemähtes Gras; im Mund kräftige Zitrus-Apfel-Frucht, feiner Biss, leicht vegetabile Noten, im langen Nachhall feine Grapefruit-Bitterkeit.
Bewertung: 85/100 Punkte
Leicht nussiger Apfelduft mit einem Hauch Holunderblüten und Honig; am Gaumen lebhafte, fast nervöse Frucht, feine Apfelnoten, Zitrus, Biss, schönes Spiel, feine Nuancierung, langer Nachhall. Nicht nur ein Sommerwein!
Bewertung: 85/100 Punkte
Nase von Zitrusnoten und Holunderblüten geprägt; im Mund frische, fruchtige Attacke, grüner Apfel und Stachelbeere, recht kraftvoll, langer feinbitterer Nachhall mit Grapefruit-Anklängen.
Bewertung: 85/100 Punkte
Lebhafte Aromen von Zitrus, Holunderblüten und schwarzer Johannisbeere, grüne Rinde; Attacke geprägt von intensiven frischen Zitrusnoten und schwarzer Johannisbeere, filigran und elegant, sehr schöne Nuancierung, feine, zurückhaltende Bitternoten, recht langer Nachhall.
Bewertung: 86/100 Punkte
Im Duft Zitrus, reife Birne und überreife Aprikose; am Gaumen lebhafte Noten von Zitrus und Aprikose, feine, mit einem Hauch Vanille unterlegte Süße, recht langer Nachhall.
Bewertung: 85/100 Punkte
Zurückhaltender Duft nach Holunderblüten, frisch gemähtem Gras und etwas Honig; im Mund lebhaft, grüner Apfel und reife Stachelbeere stehen sich gegenüber, im Nachhall ein klein wenig süß.
Bewertung: 83/100 Punkte
Im Duft feine Zitrusnoten mit einer ganz leichten Ahnung von Quitte; am Gaumen differenzierte Frucht, Apfel, Limetten und etwas Quitte, feines, frisches Spiel und schöner Schliff, im langen Nachhall etwas Grapefruit, nicht bloß für die Terrasse zu empfehlen!
Bewertung: 86/100 Punkte
Feiner Duft nach Limetten, reifen Äpfeln und einem Hauch Aprikose; im Gaumen relativ weich, etwas reifer Apfel und Aprikose, recht kurzer feinbitterer Nachhall.
Bewertung: 82/100 Punkte
Feine mineralische Aromen von Aprikose und einer Spur Zitrus, unterlegt mit einem Hauch Honig; am Gaumen Aprikose und Zitrus, relativ weich und harmonisch, schöner Schliff, mittlerer Nachhall.
Bewertung: 85/100 Punkte
Nase zurückhaltend mit Aprikose und einer Ahnung von Stachelbeere; im Mund dagegen lebhaft, grüner Apfel und Limetten, recht schöne Nuancierung, dann weiche Anklänge an Aprikose und Quitte, im Nachhall mit feinen Bitternoten.
Bewertung: 87/100 Punkte
Im zurückhaltenden Duft feine Aromen von Holunderblüten und Kiefernholz; im Mund lebhafte Anklänge an Limetten und Aprikosen; feine, gut abgestimmte Bitternoten signalisieren Bekömmlichkeit, gegen Ende leicht vegetabil, recht langer Nachhall.
Bewertung: 84/100 Punkte
Noten von Apfel, einem Hauch Honig und frisch gemähtem Gras; am Gaumen frisch und verspielt, feiner zitroniger Biss, mittlerer Körper, sehr langer Nachhall mit feinen Bitternoten.
Bewertung: 86/100 Punkte
Im Duft zurückhaltend, feine Aromen von reifen Äpfeln und Aprikose, ein Hauch Zitrus; im Mund bei aller Harmonie frisch und lebhaft, Anklänge an süße Äpfel mit etwas Grapefruit, deren Bitterkeit den Nachhall bestimmt.
Bewertung: 84/100
Im Duft sehr zurückhaltend, etwas hefige Aromen von Apfel, Zitrus und ein Hauch Gummi (reduktiver Ausbau); im Mund frisch, fast etwas hart, Grapefruit, feine Bitternoten, eine eher strenge, puristisch wirkende Interpretation des Müller-Thurgau.
Bewertung: 84/100 Punkte
Müller-Thurgau – die gehobenen Qualitäten
Intensive, würzige Aromen von schwarzer Johannisbeere; am Gaumen kraftvolle Anklänge an Stachelbeere, Limetten und etwas Grapefruit, viel Relief, im Nachhall feinbitter, ein frischer lebhafter Wein.
Bewertung: 87/100 Punkte
Intensive, würzige Aromen von schwarzer Johannisbeere und Limetten; am Gaumen frische junge Zitrus- und Aprikosen-Frucht, feine Nuancierung, recht schöner Körper, langer würziger Nachhall.
Bewertung: 87/100 Punkte
Einnehmende Zitrus-Aromen mit sehr würzigen Anklängen an schwarze Johannisbeere und Stachelbeere; im Mund zupackend und bei aller Frische kraftvoll und kompakt, Noten von reifen Äpfeln (Goldrenette), frischen Kräutern und Limetten. Ein sehr eigenständiger Wein.
Bewertung: 87/100 Punkte
Weicher Duft nach Honig und weißen Blüten; im Mund weiche Apfelfrucht mit Quitte, rund und etwas süß, könnte ein klein wenig lebhafter sein, recht schöner Körper, mittlerer Nachhall.
Bewertung: 82/100 Punkte
Sehr zurückhaltender, ganz leicht nussiger Duft nach Holunderblüten; am Gaumen lebhafte Apfel-Frucht, recht straff und kompakt, langer Nachhall mit feinen Bitternoten, Apfel und Grapefruit.
Bewertung: 85/100 Punkte
Zurückhaltende Aromen von Holunderblütengelee und Aprikose; am Gaumen rund und kraftvoll, Birne und Aprikose mit ganz leichten feinbitteren Grapefruit-Noten, recht langer Nachhall, gute Struktur, könnte aber ein klein wenig mehr Frische haben.
Bewertung: 85/100 Punkte
Im Duft extrem frische, fast spitze Noten von schwarzer Johannisbeere, Limetten und Holunderblüten; am Gaumen eine fruchtige Explosion: schwarze Johannisbeere, Limetten, beeindruckendes Spiel, feiner Biss, viel Frische, langer Nachhall mit zitronigen Noten, ganz feine, bekömmlich abrundende Bitterkeit.
Bewertung: 87/100 Punkte
Aromen von Aprikose, Ananas und etwas Holunderrinde; am Gaumen Aprikose und Birne, unterlegt mit einem Hauch Grapefruit, rund, ernsthaft und ausgewogen, langer Nachhall. Ein sehr gelungener Wein mit Anspruch!
Bewertung: 87/100 Punkte
Feinsüße Noten von reifem Apfel und Ananas; Gaumen von Zitrus-Frische geprägt, feine mineralische Noten von Limetten und grünem Apfel, schöner Biss, schlank und lebhaft, recht langer Nachhall.
Bewertung: 85/100 Punkte
Feinsüße Aromen von reifer Stachelbeere und Holunderblüten, unterlegt mit einem Hauch Honig; am Gaumen weich, schmelzig und geschliffen, reife Frühäpfel, eine Spur Mandel, sehr ausgewogen und kultiviert.
Bewertung: 85/100 Punkte
Feinsüßer, leicht mineralischer Duft nach reifen Stachelbeeren und Aprikosen; am Gaumen rund und schmelzig, reife Stachelbeere und Ananas, feine Süße, fast mollig wirkend. Ein gereifter Schmeichler!
Bewertung: 83/100 Punkte
Ausdrucksvoller Duft nach Holunderblüten, Limetten und grünem Apfel; im Mund viel Ausdruck, frische Apfel-Noten und Limetten, schöne Verbindung von Kraft und Eleganz, langer Nachhall.
Bewertung: 87/100 Punkte
Zurückhaltender Duft nach reifen Frühäpfeln, Holunderblüten und einer Spur von frisch gemähtem Gras; am Gaumen reife Äpfel und Limetten, freigiebig und von erstaunlicher Fülle, schöner Biss, kraftvolle Eleganz, langer Nachhall. Ein Wein, der ernst genommen werden will!
Bewertung: 88/100 Punkte
In der Nase zurückhaltend, etwas Aprikose, reife Äpfel und Zitrus; im Mund kraftvoll und freigiebig, süße Äpfel und Limetten, schöner Schliff, im langen Nachhall feine Bitternoten. Schöne Verbindung von Kraft und Eleganz.
Bewertung: 87/100 Punkte
In der Nase sehr zurückhaltend, feinsüße Aromen von Aprikose und einem Hauch Holundergelee; im Mund rund und von kraftvoller Eleganz, Aprikose und Limetten, recht schöner Schmelz, recht langer Nachhall mit feinen, bekömmlichen Bitternoten.
Bewertung: 87/100 Punkte
Frische, ganz leicht hefige Aromen von Zitrus und Holunderblüten; am Gaumen weich und ausgeglichen, etwas Ananas und Aprikose, schöner Stoff, viel Kraft, aber nicht ganz so nuanciert, recht langer Nachhall mit etwas Zitrus und feinen Bitternoten.
Bewertung: 85/100 Punkte
Sehr zurückhaltend mit Aromen von Holunderblüten und grüner Rinde; am Gaumen grüner Apfel und leicht grapefruitartige Zitrusnoten, kompakt, leicht bitter, könnte etwas eleganter sein.
Bewertung: 82/100 Punkte
In der Nase feine Aromen von Holunderblüten und Kiefernholz und einer Spur Waldhonig; am Gaumen kraftvolle, kompakte Apfelfrucht unterlegt von Grapefruit, Schliff und Eleganz, feine Bitternoten, sehr langer Nachhall.
Bewertung: 85/100 Punkte
In der Nase sehr zurückhaltend, eine Spur Aprikose und Zitrus; am Gaumen ausgewogen: Stachelbeere, reife Frühäpfel und Limetten, fein nuanciert, eher leicht wirkend, mittlerer Nachhall.
Bewertung: 84/100 Punkte
Zurückhaltender Duft mit Anklängen an Birne, Limetten und Aprikosen, unterlegt mit einem Hauch Holunderrinde; am Gaumen ein wenig bittere Apfelnoten, kräftig, aber etwas eindimensional, mittlerer, leicht bitterer Nachhall mit Grapefruit-Anklängen.
Bewertung: 83/100 Punkte
Reife Birnen- und Aprikosen-Aromen mit einem Hauch Zitrus und grüner Rinde; am Gaumen Spiel und feiner Biss, Anklang an süße Äpfel und etwas Honig, im Nachhall angenehme Bitternoten.
Bewertung: 85/100 Punkte
Im kräftigen Duft feine, ganz leicht nussige Anklänge an Birne und frisch gemähtes Gras; im Mund frisch und freigiebig, reife Äpfel mit Limetten, schönes Spiel, im Nachhall etwas lieblich.
Bewertung: 83/100 Punkte
Müller-Thurgau – Sekt und Edelsüße
Goldfarben, feine Perlung; frischer Duft nach reifen Frühäpfeln und Quitte, unterlegt mit etwas Bratapfel und einem ganz feinen, kaum spürbaren Muskatton; am Gaumen frisch und lebhaft, Frühäpfel mit einem ganz feinen karamellisierten Hauch von Bratapfel, Spur Grapefruit, im recht langer Nachhall bekömmliche Bitternoten. Der Sekt ist eine in Magnumflaschen vergorene gemeinsame Cuvée aus besonders hochwertigem Lesegut der Frank & Frei-Winzer zum 100-jährigen Müller-Thurgau-Jubiläum.
Bewertung: 88/100 Punkte
Zurückhaltende süße Aromen von Honig und Mandeln mit feinen Spitzen; am Gaumen dichte konzentrierte Honig-Süße mit einer Spur Honigmelone, schmelzig und ölig wie eine Beerenauslese, bei aller Kraft viel Schliff und Eleganz, nur das Säurespiel fehlt etwas. Dennoch: ein erstaunlicher Wein!
Bewertung: 89/100 Punkte
Sehr feine, leicht karamellisierte Aromen von Waldhonig und edlen kandierten Früchten, feine Mineralität; am Gaumen beeindruckende Fülle von Honig, Aprikose und Mandeln, nuancierter Biss, sehr geschliffen, großer Stoff, eine winzige Spur Holz, großer Körper, außerordentlich elegant, sehr langer Nachhall mit kleinem, aber feinem Säurespiel. Ein edelsüßer Müller-Thurgau der Sonderklasse!
Bewertung: 92/100 Punkte