Die Leiterin des Instituts für Önologie an der Hochschule Geisenheim, Monika Christmann, ist zur Präsidentin der OIV gewählt worden, der Internationalen Organisation für Rebe und Wein. Sie löst die Argentinierin Claudia Inés Quini ab, die das Amt drei Jahre innegehabt hatte. Christmann, die aus einer Weinbaufamilie an der Mosel stammt, war bereits vor zwei Jahren zur Vizepräsidentin der OIV gewählt worden und war jetzt die einzige Kandidatin für die Präsidentschaft.
Mit der deutschen Professorin kommt eine fachlich hoch qualifizierte Person an die Spitze des Weltverbandes, die weit über das deutsche und europäische Terrain hinaus schaut. Als langjährige Vorsitzende der Arbeitsgruppe Weintechnologie in der OIV moderierte sie zum Beispiel erfolgreich die Debatte um Konzentrationsverfahren und den Einsatz von Holzchips in der Weinerzeugung. Vor ihrer Zeit ihrer Berufung nach Geisenheim im Jahre 1994 arbeitete sie drei Jahre lang in den USA, wo sie Mitglied des Winemaking Teams und Laborleiterin bei der SIMI Winery in Kalifornien war.
Die OIV ist eine zwischenstaatliche Organisation, die wissenschaftlich-technische Regeln für den Weinbau und die Kellerwirtschaft erarbeitet, aber auch politische Handlungsempfehlungen für Bezeichnungsrecht, Gesundheit und Produktsicherheit gibt. Sie hat ihren Sitz in Paris. Derzeit sind 45 Staaten in aller Welt Mitglied in der Organisiation. Die USA und China sind nicht Mitglied der OIV.