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Maximin Grünhaus: Das Tor zum Riesling

Im Jahr 633 erstmals urkundlich als Schenkung an die Abtei St. Maximin erwähnt, ist Maximin Grünhaus eines der ältesten Weingüter der Welt. „Das Tor zum Riesling“,  Jancis Robinson, die englische Hohepriesterin des Weins, das Gut bezeichnet, nimmt bis heute eine herausragende Stellung ein. Diese begründet sich auch auf einer weiteren Besonderheit: Die gesamte Rebfläche ist vom VDP als „Große Lage“ klassifiziert und gehört als in Form von drei „Monopollagen“ alleine dem Gut.

Der Abtsberg (14 Hektar  ist von Blauem Schiefer geprägt, bis zu 75 Prozent beträgt das Gefälle in den besten Stücken. Das Reifepotenzial der Weine aus dem Abtsberg ist legendär. Hier sind auch einige Parzellen mit Pinot Noir bestockt. Der kleine Bruderberg (ein Hektar) liegt zu Füßen des Abtsbergs und weist ein kühleres Mikroklima auf, was zu besonders rassigen Rieslingen führt.

Maximin und Amelie von Schubert

Ein wenig im Schatten des Abtsbergs, weil etwas kühler, stand stets der Herrenberg (19 Hektar) mit seiner roten Schieferauflage. „ Durch die sich ändernden klimatischen Bedingungen stehen die Rieslinge der beiden Lagen sich heute qualitativ in nichts nach“, erklärt Maximin von Schubert, der das Gut seit 2014 in sechster Generation leitet.

1882 hatte Carl-Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg das Anwesen und die Weinberge im Ruwertal nahe der Flussmündung in die Mosel erworben. Der technikbegeisterte und innovationsfreudige Stahlunternehmer nutzte die Wasserkraft der Ruwer, mit dem erzeugten Strom beleuchtete er Haus und Keller und trieb eine hydraulische Presse im Kelterhaus an.

Tradition mit Innovation zu verbinden ist auch die Philosophie von Maximin und Amelie von Schubert. Die traditionellen Fuderfässer, in denen die Weine mit weinbergs- und kellereigenen Hefen („spontan“) vergären, werden nun aus Eichenholz aus eigenen Wäldern gefertigt. Das klassische Etikett erhielt einen behutsamen Facelift und das Sortiment einige innovative Neuzugänge.

Geblieben ist und bleiben wird die unverwechselbare Stilistik von Maximin Grünhaus: elegante Rieslinge, die in allen Gewichts- und Prädikatsklassen neben der klassischen Frucht, ätherisch-.kräutrige Würze, Tiefe  Schiefermineralität und großes Reifepotenzial vereinen.

Maximin Grünhaus: Ausgewählte Weine

2018 Maximin Grünhaus Pinot Blanc Réserve

Vielschichtiger Duft von Früchten (Äpfel, Birnen) und Blüten. Schlank und saftig am Gaumen. Elegante Cool-Climate-Interpretation von Reben des Herrenbergs. Schmeckt zu kalten Vorspeisen und Süßwasserfisch.20 Euro

2020 Maximin Riesling

Ein sexy Riesling vom Schiefer. Aus Traubengut von Partnerbetrieben von Ruwer und Mosel gekeltert. Das Spiel von Süße und Säure sorgt für Trinkspaß mit Anspruch. Für die Sommerparty mit würzigen Häppchen. 8,90 Euro

2020 Maximin Grünhaus Schloss Riesling trocken VDP.Gutswein

Mit dem „Schloss“ (bis 2019 „Monopol“) geht das Tor in die Welt von Maximin Grünhaus weit auf: klassische, komplexe Rieslingfrucht und Schieferwürze, zeigt die Frische und Klarheit, die auch die Orts- und Lagenweine auszeichnet. 11,90 Euro

2020 Maximin Grünhaus Grünhäuser Riesling trocken VDP.Ortswein

Kennern ist der Grünhäuser noch als „Alte Reben“ ein Begriff. Der Ortswein stammt von alten Reben in den Großen Lagen Abtsberg und Herrenberg. Fruchtig, würzig, mineralisch, schlank und animierend. 16,90 Euro

2018 Maximin Grünhaus Abtsberg Riesling GG VDP.Große Lage

Der Jahrgang 2018 brachte offenherzige, früher zugängliche Weine hervor. Dennoch steht der Abtsberg fast noch am Anfang seiner Entwicklung. Er zeigt jugendliche Frucht und kräutrig-ätherischen Duft, dazu eine tiefe Mineralität und große aromatische Länge. Sollte noch reifen und kann das über Jahrzehnte. 30 Euro

2018 Maximin Grünhaus Herrenberg, Riesling Kabinett VDP.Große Lage

Leicht (8 Prozent Alkohol) und voller Spannung wie ein sehniger Balletttänzer. Zeigt viel Frucht, belebende Säure und stattliches Reifepotenzial. 16,90 Euro

Diese sechs Weine sind bei Maximin Grünhaus als Paket „Klassiker“ erhältlich. Für 99 Euro inkl. Versand, statt 112,10 Euro.

Bezug: www.maximingruenhaus-shop.de

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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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