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Laphroaig – Originalabfüllung 2015 32yo vs. Signatory 30yo 1966er Cask 559

Das Highlight der 200-Jahrfeier von Laphroaig wurde im Mai dieses Jahres abgefüllt und kam vor wenigen Tagen auf den Markt – ein Vatting aus 32 und 34 Jahre alten First Fill Oloroso Sherry Casks mit insgesamt 5.880 Flaschen und 46,6%, sowie einem Ausgabepreis von ca. 1.200 Euro.  Im Vergleich dazu eine 1966er Rarität von Signatory, Cask 559, limitiert auf 204 Flaschen und mit 48,6% abgefüllt.


Tasting Notes


Laphroaig 32y 2015 OB 1st Fill Oloroso Sherry Casks 32 & 34yo 5.880btl – 46,6%
88

Farbe: Volles Gold mit leichtem Bernsteinstich
Nase: Rauchige Minzaromen und dumpfes Leder, gespickt mit Orangenextrakt, Zitronensaft und einer Prise Meersalz. Eine belebende Frische aus Grapefruit, Limonenschalen und süßem Honig schwingt dazwischen – wenig Würze, fast torffrei, eigentlich Laphroaig-untypisch, aber ganz in Ordnung!
Geschmack: Dünne Struktur, maritim süß gehalten, mit Limonen, Zitronen und jetzt auch spürbarem rauchigem Torf – ja, und was sonst noch??? Hintergründig dezente Noten von süßem Mürbeteig und Toffee…
Finish: Mittellang – entsprechend dem Geschmack und mit Anklängen von trockenem Fassholz. Kommt doch etwas verwässert im Abgang rüber und klingt mit rauchigen Zitronenaromen trocken aus.
Bemerkung: 1.200 Euro? Ein Schaf im Wolfspelz!! Die 88 Punkte sind der gar nicht mal so üblen Nase geschuldet.
88 Punkte (Nase: 90 / Geschmack: 87 / Finish: 86)


Laphroaig 30y 66-96 Signatory Vintage Collection Dumpy Oak Cask 559 204btl - 48,6%Laphroaig 30y 66-96 Signatory Vintage Collection Dumpy Oak Cask 559 204btl – 48,6%
91

Farbe: Blasses Gold
Nase: Medizinischer Torfrauch mit Jod und Seetang sowie Zitronen und Limonen, gepaart mit frischen grünen Aromen. Orangenschalen, Leder und Vanille. Auch hier eine eher untypische Laphroaig-Nase – passend zum Vorgänger.
Geschmack: Dünner Körper, aber cremig und harmonisch abgerundet. Die Würze und der Torf entwickeln sich gut – Apfel, Honigmelone, Orangenlikör, Vanille und Marzipan sowie viel Rauch und Pfeffer. Jedoch ungemein mild bis ins Finish. Mit Noten von zartem Limoneneis mit Sahne geht es ins Finish!
Finish: Maximal mittellang – mit einer frischen, torfigen Würze, wieder Limonen,  Zitronen, rauchiges Leder und etwas Vanille. Wir würden sagen: holzfrei – und das nach 30 Jahren!
Bemerkung: Nicht unbedingt der beste 1966er, aber keine Chance für den neuen 32yo!
91 Punkte (Nase: 91 / Geschmack: 92 / Finish: 91)


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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